Süddeutsche Zeitung

Prognosen zu Regionalwahlen:Stimmenverluste für Konservative von Rajoy

Prognosen: Zulauf für Podemos, Verluste bei Konservativen

Bei den Regional- und Kommunalwahlen in Spanien hat die konservative Volkspartei (PP) des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy den ersten Prognosen zufolge Einbußen erlitten. Wie die Vizeregierungschefin Soraya Sáenz de Santamaría mitteilte, erhielt die PP landesweit nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der abgegebenen Stimmen insgesamt 26,7 Prozent. Damit blieb die PP zwar die stärkste Partei in Spanien, blieb aber mehr als zehn Prozentpunkte hinter dem Ergebnis von 2011 zurück.

Die neue Linkspartei Podemos (Wir können) errang in der Hauptstadt Madrid und der katalanischen Metropole Barcelona überraschende Erfolge. In Barcelona erhielt ein von Podemos unterstütztes Linksbündnis nach dem vorläufigen Endergebnis die meisten Stimmen. In Madrid wurde die Protestpartei laut Teilergebnissen zweitstärkste Kraft hinter der PP, die Spanien derzeit regiert.

Stimmungstest für die kommende Parlamentswahl

Da die großen Parteien PP und Sozialisten (PSOE) nach den Prognosen fast nirgendwo absolute Mehrheiten gewonnen haben, dürften neue Parteien wie Podemos oder die liberale Bewegung Ciudadanos (Bürger) in vielen Regionen und Kommunen bei der Regierungsbildung künftig eine Schlüsselrolle spielen.

Die PP war wegen ihrer Sparpolitik und einer Reihe von Korruptionsskandalen in der Wählergunst abgerutscht. Rajoy hoffte darauf, dass die zuletzt verbesserte Wirtschaftslage des Landes seiner Partei zugutekommen würde.

In 13 von 17 spanischen Regionen waren am Sonntag regionale Parlamente und im ganzen Land neue Stadträte und Gemeindevertretungen gewählt worden. Die Abstimmungen galten als wichtiger Test für die landesweite Parlamentswahl im Herbst.

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SZ.de/dpa/Reuters/fran
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