Süddeutsche Zeitung

NSA-Whistleblower:Snowden bittet Russland, sein Asyl zu verlängern

Edward Snowdens Asyl in Russland läuft aus. Nun hat der frühere NSA-Mitarbeiter offiziell darum gebeten, im Land bleiben zu dürfen.

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden bittet Russland, sein Asyl zu verlängern. Wie sein Anwalt Anatoli Kutscherena russischen Nachrichtenagenturen sagte, wurden bereits die notwendigen Dokumente eingereicht, "um seinen Aufenthalt in Russland zu verlängern".

Die Einwanderungsbehörde hatte bereits eine mögliche Verlängerung der Ende Juli auslaufenden Erlaubnis signalisiert. "Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen, und seine Fluchtgründe sind unverändert", sagte Sprecher Wladimir Woloch.

Snowden hatte vor mehr als einem Jahr mit seinen Enthüllungen die Affäre um die weitreichenden Abhöraktionen des US-Geheimdienstes NSA ausgelöst; auf seiner Flucht saß er zunächst einen Monat auf dem Moskauer Flughafen fest, bevor er Anfang August 2013 für ein Jahr Asyl erhielt. Seitdem lebt der 31-Jährige an einem geheimen Ort in Moskau.

Regierung und Opposition in Berlin streiten seit Längerem darüber, ob der NSA-Untersuchungsausschuss Snowden zum Abhörskandal in Moskau oder direkt in Deutschland befragen sollte. Snowden selbst zeigt sich allerdings bislang nicht bereit, sich per Videoschalte aus Russland befragen zu lassen. Asyl in Deutschland will ihm die Bundesregierung nicht gewähren.

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