Süddeutsche Zeitung

Krieg in Syrien:Syrische Rebellen vertreiben IS aus Dabiq

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Von der Türkei unterstützte syrische Rebellen haben nach übereinstimmenden Angaben die Stadt Dabiq von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert. Ein Kommandeur der Hamsa-Brigade sagte, die IS-Kämpfer in Dabiq hätten nur "minimalen Widerstand" geleistet. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete unter Berufung auf ihr Aktivistennetzwerk, der IS habe sich aus Dabiq zurückgezogen.

Rebellen-Kommandeur Saif Abu Bakr sagte, 2000 seiner Kämpfer seien mit Unterstützung türkischer Panzer und Artilleriegeschütze in Dabiq eingerückt. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, flogen türkische Kampfjets, aber auch solche des von den USA angeführten Militärbündnisses, Luftangriffe auf Dabiq. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, Rebellen seien dabei, Sprengsätze zu entschärfen, die der IS beim Verlassen der Stadt deponiert habe. Dem Bericht zufolge wurden bei Kämpfen am Samstag neun syrische Rebellen getötet und 28 weitere verletzt.

IS prophezeite Sieg über Feinde in Dabiq

Die Stadt in der Provinz Aleppo unweit der Grenze zur Türkei ist zwar von geringer militärischer Bedeutung, hat für die Miliz aber einen hohen symbolischen Stellenwert. Laut einer islamischen Überlieferung soll zum Ende aller Zeiten eine wichtige Schlacht zwischen den Muslimen und ihren Gegnern dort stattfinden. Auch eine Propagandazeitschrift des IS ist nach Dabiq benannt. Auf der ersten Seite jeder Ausgabe heißt es, in Dabiq würden einst "die Armeen der Kreuzritter verbrennen".

Von Dabiq hätten sich die Extremisten nun in ihre weit größere Bastion Al-Bab zurückgezogen, sagte Rebellenkommandeur Bakr. Die Stadt ist das nächste Ziel der von der Türkei unterstützen Kräfte.

Die Türkei war im August mit Bodentruppen und Panzern in Syrien einmarschiert, um den IS, aber auch kurdische Milizen in Nordsyrien zurückzudrängen. "Wir werden eine terrorfreie Sicherheitszone von 5000 Quadratkilometern ausrufen", sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Einige der fast drei Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei könnten in diese Pufferzone zurückkehren. Eine Waffenruhe ist allerdings weder dort noch in anderen Teilen Syriens absehbar.

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