Süddeutsche Zeitung

Katja Kipping:Bundespräsidentenwahl: Linke kündigt eigenen Kandidaten an

Die Parteivorsitzenden lehnen Frank-Walter Steinmeiers Nominierung ab. Dennoch lässt Kipping eine Tür zur Verhandlung für SPD und Grüne offen.

Nach Bernd Riexinger hat auch die zweite Linke-Vorsitzende Katja Kipping sich gegen den Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Bundespräsidenten ausgesprochen. "Steinmeier ist nicht unser Kandidat - nicht nur weil er Architekt der Agenda 2010 ist, sondern auch weil er tief verwoben ist mit Schwarz-Rot und für sämtliche Kriegsbeteiligungen steht", sagte Kipping der Berliner Zeitung. Sie kündigte an, die Linkspartei werde einen eigenen Kandidaten für die Wahl zum Staatsoberhaupt nominieren.

Ihr Co-Vorsitzender Bernd Riexinger hatte Steinmeier schon vor Wochen als "unwählbar" tituliert, nachdem der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel dessen Namen als Kandidat ohne Absprache in Umlauf gebracht hatte. Kipping sagte dazu: "Ein Signal für den sozialen und demokratischen Aufbruch kann nicht so beginnen, dass eine Partei einfach in der Öffentlichkeit eine Ansage macht und alle dann mitzumachen haben." Die Linke bleibe jedoch für eine gemeinsame Nominierung offen, wenn es von SPD und Grünen dazu die Bereitschaft gebe. "Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann sind wir gut vorbereitet und werden eine eigene Kandidatur einbringen, die ein klares Zeichen setzt gegen die soziale Spaltung in diesem Land", sagte sie.

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