Süddeutsche Zeitung

Nahostkonflikt:Raketenangriffe aus dem Gazastreifen

Lesezeit: 1 min

Von Alexandra Föderl-Schmid, Tel Aviv

Nach vier Wochen Ruhe hat es in der Nacht wieder Luftschläge und Raketenangriffe im und aus dem Gazastreifen gegeben. Als Reaktion auf Ballons, die mit brennbarer Flüssigkeit über die Grenze geschickt wurden und Feuer auf zwei Feldern entzündet hatten, griff die israelische Luftwaffe kurz nach drei Uhr früh Ziele im Gazastreifen an. Nach Angaben der israelischen Armee wurde unter anderem ein Militärkomplex der Hamas im nördlichen Gazastreifen angegriffen.

Daraufhin feuerten militante Palästinenser zwei Raketen Richtung israelisches Gebiet und lösten um 5.30 Uhr am Morgen Raketenalarm in Gemeinden rund um den Gazastreifen aus. Es gab keine Berichte über Verletzte auf beiden Seiten. Laut einem Sprecher der Region landeten die Raketen auf offenem Feld. Die israelische Armee machte die radikalislamische Hamas, die seit 2007 in dem Küstengebiet regiert, für die Angriffe verantwortlich.

Israel baut Raketenabwehrsystem "Iron Dome" auf

Bereits Montagnacht war eine Rakete aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgefeuert worden, sie landete einige Kilometer vor der Küste im Meer. In einem ungewöhnlichen Schritt machte die Armee dafür den Islamischen Dschihad, die zweitgrößte Gruppe im Gazastreifen, verantwortlich. Ihrer Ansicht nach will der Islamische Dschihad die Gespräche um eine längerfristige Waffenruhe, die unter ägyptischer Vermittlung stattfinden, stören. Als Reaktion verringerte Israel die Fischereizone von 15 auf sechs Kilometer.

Am Dienstag haben die israelischen Streitkräfte damit begonnen, das Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) im ganzen Land, aber insbesondere rund um Tel Aviv, aufzubauen. Am 14. Mai startet der Eurovision Song Contest in der Stadt. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Großereignis werden besonders umfangreich sein. Im Mai ist außerdem der 71. Jahrestag der Staatsgründung Israels, im Vorjahr ist es zu Auseinandersetzungen an der Grenze zum Gazastreifen gekommen, an jenem Tag, als die USA ihre Botschaft nach Jerusalem verlegt haben. Mehr als 60 Palästinenser wurden an diesem Tag an der Grenze von israelischen Soldaten erschossen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4429167
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.