Süddeutsche Zeitung

Iran:Chef der iranischen Atombehörde tritt zurück

Gholam-Resa Aghasadeh hat bei Präsident Ahmadinedschad seinen Rücktritt eingereicht. Zuletzt hatte es Gerüchte um eine iranische Atombombe gegeben.

Der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Gholam-Resa Aghasadeh, ist zurückgetreten. Aghasadeh habe seinen Rücktritt bereits vor 20 Tagen bei Präsident Mahmud Ahmadinedschad eingereicht, meldete die iranische Nachrichtenagentur Isna. Über Gründe wurde nichts bekannt.

Das iranische Atomprogramm ist der Hauptstreitpunkt im Verhältnis des Landes zum Westen. Der Chef der iranischen Atombehörde ist für alle technischen Aspekte des umstrittenen Programms zuständig. Während die USA und die Europäische Union (EU) vermuten, dass der Iran Atomwaffen bauen will, stellt die Regierung in Teheran ihr Programm als rein ziviles Vorhaben dar, das nur der Stromgewinnung diene.

Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat der Iran inzwischen mehr als 7000 Zentrifugen in der Nuklearanlage in Natans installiert, von denen bis Anfang Juni 4920 in Betrieb waren. Mittlerweile seien fast 1,4 Tonnen Uran angereichert worden.

Das Magazin Stern hatte am Mittwoch gemeldet, Iran sei fähig, binnen Monaten eine Atombombe zu produzieren. Der Bericht berief sich auf eine Quelle beim Bundesnachrichtendienst. Ein Sprecher des BND dementierte jedoch: "Wir sprechen von mehreren Jahren, nicht mehreren Monaten."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.179108
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
AFP/Reuters/mikö
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.