Süddeutsche Zeitung

Innenministerium:Staatssekretär Hanning im Ruhestand

Schneller in Rente als erwartet: Der neue Innenminister de Maizière versetzt Staatssekretär Hanning in den Ruhestand. Eigentlich sollte er bis Jahresende bleiben.

Der Innenstaatssekretär August Hanning ist am Dienstag mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Damit scheidet er früher als erwartet aus dem Amt. Ursprünglich hatte es geheißen, Hanning werde bis Ende des Jahres Staatssekretär bleiben.

Der neue Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat vorübergehend Hans-Bernhard Beus mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt. Anfang Dezember soll dann über die Nachfolge Hannings entschieden werden, erklärte das Innenministerium.

Der parteilose Hanning gilt als Fachmann auf den Gebieten der Nachrichtendienste und der Terrorismusabwehr. Der 63-Jährige war 1996 zum Abteilungsleiter im Bundeskanzleramt ernannt worden und war Koordinator der Nachrichtendienste. Von 1998 bis 2005 war er Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Im Dezember 2005 wechselte Hanning als beamteter Staatssekretär ins Bundesinnenministerium.

Unter de Maizières Vorgänger Wolfgang Schäuble (CDU) war Hanning für Innere Sicherheit und Polizeiangelegenheiten zuständig.

Nach der Bekanntgabe seines anstehenden Ausscheidens waren Gerüchte laut geworden, Hanning sei innerhalb des Ministeriums zu dominant geworden.

Verschiedene Medien hatten bereits vergangene Woche über die vorzeitige Verabschiedung des 63-jährigen Spitzenbeamten in den Ruhestand berichtet. Zu den Gründen zähle, dass zwischen Hanning und de Maizière die Chemie angeblich nicht stimme. Spekuliert wurde, dass der Geheimdienstkoordinator im Kanzleramt, Klaus-Dieter Fritsche (CSU), Nachfolger von Hanning werden könnte.

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dpa/AP/jab
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