Süddeutsche Zeitung

Frankfurt:Knapp 3000 Menschen demonstrieren vor Jahrestag von Hanauer Anschlag

"Wo wart ihr in Hanau?": Die Demonstrierenden erinnern an die Opfer der rassistisch motivierten Tat. Und richten kritische Botschaften an die Polizei.

Knapp 3000 Menschen haben am Donnerstagabend auf einer Demonstration durch die Frankfurter Innenstadt an den rassistischen Anschlag in Hanau vor einem Jahr und seine Opfer erinnert.

Bei einer Kundgebung vor dem Hauptbahnhof und einem anschließenden Demonstrationszug trugen dutzende Demonstrierende Bilder mit Porträts der Getöteten oder Plakate mit der Aufschrift "Say their names" - Sagt ihre Namen.

Auf der Kundgebung wurde auch eine stärkere Auseinandersetzung mit Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland gefordert. In Sprechchören skandierten die Demonstranten immer wieder "Hanau war kein Einzelfall".

Bei dem Anschlag wurden neun Menschen getötet

Die Polizei war mit zahlreichen Beamten vor Ort. Es blieb friedlich, nur als einige Bengalos angezündet wurden, wurde es vorübergehend unruhig. In Richtung der Polizisten gab es "Wo wart ihr in Hanau?"-Rufe. Die "Initiative 19. Februar Hanau", ein Zusammenschluss von Angehörigen mehrerer Anschlagsopfer, hatte den Einsatzkräften unter anderem Fehlverhalten in der Tatnacht vorgeworfen.

Bei dem Anschlag am 19. Februar 2020 hatte ein Mann neun Menschen aus rassistischen Motiven getötet. Danach erschoss der Täter seine Mutter und sich selbst. Vor der Tat hatte er Pamphlete und Videos mit Verschwörungsmythen und rassistischen Ansichten im Internet veröffentlicht.

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SZ/dpa/jsa
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