Süddeutsche Zeitung

Bundeswehr:Verteidigungsministerium will drei neue Regierungsflugzeuge kaufen

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Mit einer Serie von Pannen haben die deutschen Regierungsflugzeuge in jüngster Zeit für negative Schlagzeilen gesorgt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier konnte in dieser Woche wegen eines Defekts am Regierungsflieger Theodor Heuss nicht wie geplant von Äthiopien zurück nach Berlin fliegen. Vor drei Wochen traf es Entwicklungsminister Gerd Müller: Eine Dienstreise in drei Länder des südlichen Afrikas wurde für den CSU-Politiker wegen gleich zwei Defekten an einer Maschine vom Typ Bombardier Global 5000 zu einer kleinen Odyssee. Kanzlerin Angela Merkel musste im November auf ihrer Reise zum G-20-Gipfel nach Buenos Aires im November in Köln wegen einer "ernsthaften Störung" am Flugzeug Konrad Adenauer zwischenlanden und mit einem Linienflug weiterreisen.

Nun will das Verteidigungsministerium die Flotte der Regierungsflieger erneuern. Das Vergabeverfahren dazu sei begonnen worden, sagte ein Sprecher. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, soll schon Ende 2019 ein Langstreckenjet vom Typ A350 von Airbus gekauft werden. Die Maschine soll demnach etwa 150 Millionen Euro kosten und bestenfalls schon 2020 bereitstehen. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet über einen Preis von etwa 180 Millionen Euro. Da offenbar andere Kunden abgesprungen seien, könnten die neuen Jets mit einer durchschnittlichen Reichweite von etwa 15 000 Kilometern schnell geliefert werden.

Insgesamt sollen in den kommenden Jahren drei neue A350 gekauft werden, berichtet das Nachrichtenmagazin. Die alten Maschinen Theodor Heuss und Konrad Adenauer sollen dann nach und nach ausgemustert werden. Sie sind gut 20 Jahre alt und wurden 2009 von der Lufthansa gekauft.

Nach Spiegel-Informationen werde der Jet wie bisher mit einer passiven Selbstschutzanlage ausgestattet sein. Allerdings sei noch unklar, ob die Maschinen so viel Luxus enthalten werden wie bisher. Der Einbau mehrerer Besprechungsräume sowie eines Schalfzimmers mit Dusche dauere etwa ein Jahr und koste zusätzlich etwa 150 Millionen Euro. Damit es schneller gehe, wolle das Verteidigungsministerium dem Kanzleramt daher anbieten, das Flugzeug mit normaler Bestuhlung zu kaufen. Die normale Ausstattung umfasse wie bei einem gewöhnlichen Langstreckenflugzeug aber immerhin einige First-Class-Plätze, die sich in geräumige Betten verwandeln ließen.

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