Süddeutsche Zeitung

Brexit:Schlecht für Firmen

Durch das geplante Ausscheiden Großbritanniens aus der EU könnte sich die Finanzierung für deutsche mittelständische Unternehmen erschweren. Besonders kredithungrigen Firmen könnte dies Probleme bereiten.

Von Björn Finke

Der Sieg des Brexit-Lagers im Referendum hat Börsen und Devisenmärkte in Turbulenzen gestürzt. Vor der Abstimmung in Großbritannien hatten Londoner Banken auch gewarnt, nach einem Austritt eventuell Abteilungen von Europas wichtigstem Finanzplatz in Euro-Staaten verlagern zu müssen. Das könnte kredithungrigen deutschen Firmen Probleme bereiten, sagt Finja Carolin Kütz, Chefin der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman in der Bundesrepublik. "Deutsche Unternehmen nutzen den Londoner Kapitalmarktzugang in erheblichem Maße", sagt sie. Würden Banken anfangen, Abteilungen zu verlagern, könnten die Finanzkonzerne in London ihre Dienste nicht mehr im gewohnten Umfang anbieten. Schlecht für die Kunden, etwa deutsche Firmen. Diese müssten "zumindest vorübergehend mit deutlich erhöhten Kosten und einem reduzierten Angebot" rechnen, befürchtet Kütz. Finanzzentren in Euro-Staaten, etwa Frankfurt, würden sich kurzfristig schwer damit tun, einzuspringen und den zusätzlichen Bedarf komplett abzudecken, sagt sie.

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Quelle:
SZ vom 08.07.2016
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