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Atomstreit:Iran: Könnten binnen fünf Tagen Uran anreichern

Iran könnte innerhalb weniger Tage angereichertes Uran herstellen, falls das internationale Atomabkommen aufgekündigt werde. Das gab die iranische Atomenergiebehörde staatlichen Medien zufolge bekannt. "Die Warnung des Präsidenten war nicht unbegründet", sagte demnach der Chef der Atombehörde, Ali Akbar Salehi.

Präsident Hassan Rohani hatte vor einer Woche gedroht, aus dem Atomabkommen auszusteigen, sollten die USA weitere Sanktionen gegen sein Land verhängen. Wenn das geschehe, könne man in der unterirdischen Atomanlage Fordow binnen fünf Tagen auf 20 Prozent angereichertes Uran herstellen, sagte Salehi. Er sehe seine Hauptaufgabe aber darin, das Atomabkommen zu schützen.

Iran und die internationale Gemeinschaft hatten im Jahr 2015 ein Atomabkommen erzielt, mit dem verhindert werden soll, dass die Islamische Republik Atomwaffen herstellen kann. Darin ist unter anderem eine drastische Reduzierung der in Fordow installierten Zentrifugen festgelegt, die zur Uran-Anreicherung benötigt werden. Angereichertes Uran ist ein Grundstoff für Atomsprengsätze. Im Gegenzug wurde Iran die schrittweise Aufhebung vieler Strafmaßnahmen zugesagt. Das US-Finanzministerium hatte im Juli allerdings gegen sechs iranische Firmen Sanktionen erlassen. Begründet wurde der Schritt mit dem iranischen Raketenprogramm. Iran sieht darin aber einen Verstoß gegen das Atomabkommen.

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