Süddeutsche Zeitung

Islamistenführer:Tschadische Soldaten töten den "Einäugigen"

Er war verantwortlich für die Attacke auf das algerische Gasfeld, bei der Dutzende Menschen starben: Jetzt haben tschadische Soldaten den gesuchten Terroristen Mokhtar Belmokhtar nach eigenen Angaben in Mali getötet.

Die Armee des Tschad hat nach eigenen Angaben im Norden Malis den berüchtigten Islamistenführer Mokhtar Belmokhtar getötet. Tschadische Truppen hätten am Samstag im Norden Malis einen Islamisten-Stützpunkt im Ifoghas-Massiv zerstört und "mehrere Terroristen" getötet, darunter den Anführer Mokhtar Belmokhtar, genannt "der Einäugige", teilte der Generalstab der tschadischen Armee mit.

Der Algerier Belmokhtar ist ein früherer Anführer des Terrornetzwerks al-Qaida im Islamischen Maghreb (Aqmi). Seine Gruppe al-Mulathamin ("Die mit Blut unterzeichnen") war für die blutige Geiselnahme auf einer algerischen Gasförderanlage verantwortlich, bei der im Januar 37 ausländische Geiseln getötet wurden. Er drohte seither wiederholt mit weiteren Angriffen, sollte der französische Kampfeinsatz in Mali nicht eingestellt werden.

Erst am Freitag hatte der Tschad den Tod eines anderen wichtigen Islamistenführers in Mali gemeldet. Der aus Algerien stammende Extremist Abdelhamid Abou Zeid sei am 22. Februar ebenfalls im Ifoghas-Gebirge im Nordosten Malis von tschadischen Soldaten getötet worden, sagte Präsident Idriss Déby Itno. Die Regierungen in Mali, Frankreich und Algerien bestätigten die Angaben zunächst nicht.

Französische Truppen führen seit Mitte Januar einen Militäreinsatz gegen Islamisten in Mali. Unterstützt werden sie vor allem von rund 2000 Soldaten aus dem Tschad. Die Kämpfe konzentrieren sich derzeit auf das Ifoghas-Gebirge, wohin sich islamistische Gruppen zurückgezogen haben.

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Süddeutsche.de/Reuters/AFP/dpa/jasch
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