Süddeutsche Zeitung

Abschied von Wowereit:Michael Müller ist Berlins neuer Bürgermeister

Müller erreicht die absolute Mehrheit

Berlin hat einen neuen Regierenden Bürgermeister. Nach 13 Jahren ist Klaus Wowereit am Vormittag aus dem Amt geschieden, zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Stadtentwicklungssenator Michael Müller gewählt. Mit 87 von insgesamt 146 Stimmen erreichte der 50-Jährige im Abgeordnetenhaus im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit.

Die Koalitionsfraktionen von SPD und CDU hatten zuvor angekündigt, geschlossen für Müller als Nachfolger von Wowereit zu stimmen. Unmittelbar nach der Wahl wurde Müller vereidigt. Anschließend fuhr er ins Rote Rathaus, um seine Regierungsmannschaft zu ernennen - je vier Senatoren von SPD und CDU. Neu in den Senat kommen Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen und Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (beide SPD).

Abschied von Wowereit

Parlamentspräsident Ralf Wieland verabschiedete Wowereit mit den Worten: "Sie haben Berlin in Ihrem Herzen, weil Sie Berliner sind. Und ich füge hinzu: Berlin behält Sie in seinem Herzen. Und zum Schluss drei ganz persönliche Worte: Machs's gut, Klaus."

Glückwünsche für Müller kamen von SPD-Bundeschef Sigmar Gabriel. Müller stehe nun "in der stolzen sozialdemokratischen Tradition" von Ernst Reuter über Willy Brandt bis zu Klaus Wowereit, teilte Gabriel mit. Müller habe bisher "höchst glaubwürdig sozialdemokratische Kernziele" verkörpert.

Wowereits letzte Amtshandlung

Als letzte Amtshandlung hatte Wowereit seinen acht Senatoren ihre Dankesurkunden überreicht. "Jetzt wird es ernst", sagte er. In der anschließenden Plenumssitzung verlas Wieland Wowereits Rücktrittsschreiben.

Der 61-Jährige hatte seinen Rückzug bereits Ende August angekündigt. Die Hauptstadt-SPD hatte in einem Mitgliederentscheid über seine Nachfolge abgestimmt. Dabei gewann Müller klar gegen den SPD-Landesvorsitzenden Jan Stöß und SPD-Fraktionschef Raed Saleh.

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