Süddeutsche Zeitung

Todesschütze von Trayvon Martin:Mann schießt auf George Zimmerman

Lesezeit: 1 min

Zimmerman durch Glasscherben verletzt

Der US-Todesschütze George Zimmerman, der in Florida den unbewaffneten Afroamerikaner Trayvon Martin erschossen hatte, ist bei einem Streit verletzt worden. Ein anderer Verkehrsteilnehmer hat auf ihn geschossen, als er im Auto saß - ihn aber offensichtlich knapp verfehlt. Er habe Verletzungen im Gesicht, die aber nicht lebensgefährlich seien, sagte ein Polizeisprecher. Zimmerman sei nicht im Gesicht getroffen worden, sagte sein Anwalt.

Zimmerman kam ins Krankenhaus, wurde aber inzwischen wieder entlassen. Der mutmaßliche Schütze, ein Weißer, hatte offenbar auf die Autoscheibe von Zimmerman geschossen - und dieser wurde durch herumfliegende Glasscherben verletzt. Noch ist nicht entschieden, ob in der Sache Anklage gegen einen der Männer erhoben wird.

Streit um Fahrstil

Ein Streit der beiden sei wegen aggressiven Fahrstils auf offener Straße in Lake Mary nördlich von Orlando eskaliert, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Amerikanische Medien schreiben, es gebe eine Vorgeschichte zu der Auseinandersetzung - die beiden Männer kannten sich demnach bereits.

Der Schütze soll schon vor einem Jahr die Polizei alarmiert haben, weil er sich von Zimmerman bedroht fühlte, schreibt CNN. Schon damals sei das Verhalten im Straßenverkehr das Thema gewesen, heißt es in der New York Times. Zimmermann soll Matthew Apperson damals gedroht haben, ihn zu erschießen. Später beschwerte sich Apperson, der Todesschütze habe ihn gestalkt. An diesem Montag allerdings hat Zimmerman nicht geschossen, sondern nur Apperson. Danach wandten sich beide Männer unabhängig voneinander an die Polizei. Warum Apperson geschossen hat, ist nicht klar, nur dass er sich auf Notwehr berufen hat.

Immer wieder Ärger mit der Polizei

Der damalige Nachbarschaftswächter Zimmerman hatte den 17-jährigen Trayvon Martin vor drei Jahren erschossen. In einem international beachteten Prozess hatte Zimmerman sich erfolgreich auf Notwehr berufen. Es folgten Demonstrationen gegen das Urteil in mehr als 100 Städten. In den USA löste der Freispruch eine Debatte über rassistische Vorurteile gegen Schwarze aus.

Zimmerman hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Ärger mit der Polizei. So wurde der 31-Jährige mehrfach wegen häuslicher Gewalt festgenommen. Jedes Mal wurden die Vorwürfe aber zurückgezogen.

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