USA:George Zimmerman soll Freundin bedroht haben

Zimmerman is seen in a booking photo released by the Seminole County Sheriff's Department in Sanford

George Zimmerman wurde in Polizeigewahrsam genommen.

(Foto: REUTERS)

Der ehemalige Nachbarschaftswächter George Zimmerman hat erneut Ärger mit der Polizei. 2012 erschoss er den schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin und wurde in einem aufsehenerregenden Prozess freigesprochen - jetzt gibt seine Freundin an, von ihm mit einer Waffe bedroht worden zu sein.

Der US-Nachbarschaftswächter George Zimmerman, der den schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin erschoss, ist erneut wegen häuslicher Gewalt festgenommen worden. Der 30-Jährige sei am Montag in das Gefängnis von Sanford im US-Bundesstaat Florida gebracht worden, erklärte der Sheriff des Bezirks Seminole.

Demnach war die Polizei zuvor von einer 27-jährigen Frau, offenbars Zimmermans Freundin, in ein Haus nahe Orlando gerufen worden. Zimmerman habe versucht, den Polizisten den Zugang zu versperren, indem er Möbel vor die Haustür geschoben habe. Die Freundin sei zu diesem Zeitpunkt außerhalb des Hauses gewesen. Die Beamten hätten Zimmerman unbewaffnet vorgefunden, er habe sich von ihnen wenig später widerstandslos festnehmen lassen. Das mutmaßliche Opfer warf Zimmerman demnach vor, sie während eines Streits mit einer Waffe bedroht zu haben. Zudem habe er einen Tisch zerstört.

Zimmerman sagte, seine Freundin sei ausgerastet. Auf die Frage, warum dann auch er die Polizei angerufen hätte, sagte er nach offiziellen Angaben: "Ich will, dass jeder die Wahrheit erfährt." Er habe keine Waffe eingesetzt.

Bereits im September war der Nachbarschaftswächter vorübergehend in Gewahrsam genommen worden, weil er seine Noch-Ehefrau und deren Vater mit einem Messer bedroht haben soll. Die 26-jährige Shellie Zimmerman hat die Scheidung von ihrem Mann eingereicht.

Zimmerman hatte im Februar 2012 den 17-jährigen Trayvon Martin erschossen. Der schwarze Teenager war unbewaffnet und auf dem Weg nach Hause, dennoch sprach ein Gericht in Florida den Nachbarschaftswächter im Juli wegen Notwehr frei. Der Fall hatte in den USA eine Rassismusdebatte ausgelöst, das Urteil wurde landesweit kritisiert.

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