Süddeutsche Zeitung

Leute:Erinnern ist besser als Vergessen

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Mick Jagger gedenkt vor 45 000 Zuschauern seines Schlagzeugers Charlie Watts, Pelé schreibt an Wladimir Putin, und Andrea Morricone dirigiert die Musik seines Vaters.

Mick Jagger, 78, Rocksänger, hat beim Auftakt der Europatournee zum 60-jährigen Bestehen der Rolling Stones für einen bewegenden Moment gesorgt. "Es ist unsere erste Europatournee ohne Charlie (Watts), wir vermissen ihn sehr", rief Jagger vor 45 000 Zuschauern auf der Bühne des Estadio Wanda Metropolitano in Madrid. Vor Konzertbeginn wurden auf den Großleinwänden Aufnahmen zu Ehren des Schlagzeugers gezeigt, der im August vorigen Jahres starb. Der nächste Auftritt der britischen Band findet am Sonntag im Münchner Olympia-Stadion statt.

Bill Cosby, 84, Komiker und Schauspieler, steht erneut wegen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs vor Gericht. Der Zivilprozess wurde am Mittwoch im kalifornischen Santa Monica eröffnet. Eine heute 64 Jahre alte Klägerin wirft Cosby vor, er habe ihr 1975, als sie 16 Jahre alt war, in der Playboy-Mansion in Los Angeles sexualisierte Gewalt angetan. Der Anwalt der Klägerin sagte zum Auftakt des Verfahrens, dass weitere zwei Frauen aussagen werden, damals als Teenager von Cosby missbraucht worden zu sein, wie die Los Angeles Times berichtet. Cosbys Anwälte haben die Vorwürfe der Klägerin zurückgewiesen.

Andrea Morricone, 57, Sohn des italienischen Filmkomponisten Ennio Morricone ("Spiel mir das Lied vom Tod"), wird die Werke seines Vaters dirigieren. Ab November werde er eine weltweite Konzertreihe als Chefdirigent leiten, die auch in Berlin und Frankfurt am Main gastiere, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Bereits als Jugendlicher habe er davon geträumt, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten: "Eines Tages war ich allein im Studio, und ich habe gesagt: Ich würde gerne eines Tages ein musikalisches Thema schreiben können." Ennio Morricone starb am 6. Juli 2020 mit 91 Jahren.

Pelé, 81, brasilianische Fußball-Legende, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, den Krieg in der Ukraine zu beenden. "Stoppen Sie die Invasion. Es gibt absolut keine Rechtfertigung für diese anhaltende Gewalt", appellierte Pelé in einem auf seinem Instagram-Account veröffentlichten Brief an Putin. Als er Putin in der Vergangenheit getroffen und ein Lächeln ausgetauscht habe, begleitet von einem langen Händedruck, habe er nie gedacht, "dass wir eines Tages so gespalten sein würden, wie wir es jetzt sind", schrieb der Sportler. "Die Macht, diesen Konflikt zu beenden, liegt in Ihren Händen. Dieselben, die ich in Moskau bei unserem letzten Treffen 2017 geschüttelt habe."

Billie Eilish, 20, Popstar ("Bad Guy"), hat ein Akustik-Konzert in Deutschland gespielt. Eilish trat am Mittwochabend in Bonn zusammen mit ihrem Bruder Finneas auf und präsentierte in vergleichsweise intimer Atmosphäre vor 2000 Personen unter anderem Songs aus ihrem erfolgreichen Album "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?", das sie zum weltweiten Superstar gemacht hatte. In Deutschland wird sie im Juni in Frankfurt, Köln und Berlin in großen Hallen zu sehen sein.

Anna Netrebko, 50, Operndiva, bekennt sich trotz des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu ihrem Heimatland. "Ich liebe mein Land, meine Kultur, die Menschen. Ich finde es nicht richtig, was dort jetzt gerade passiert, aber ich bleibe eine Russin", sagte Netrebko in einem Interview der Wochenzeitung Die Zeit. Zugleich bestritt sie erneut eine ihr nachgesagte Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und verurteilte den russischen Angriffskrieg. Mehrere Opernhäuser hatten Auftritte von ihr abgesagt.

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