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SZ-Podcast "Auf den Punkt":Gewalt in Stuttgart: Feindbild Polizei

Hunderte junge Männer haben in Stuttgart randaliert und geplündert. Der Ausbruch von Unruhen habe immer mehrere Faktoren, meint Gewaltforscher Wilhelm Heitmeyer.

Von Lars Langenau

Nicht nur für Stuttgarter Verhältnisse war das am vergangenen Wochenende ein ungewöhnlicher Gewaltausbruch. In der Nacht zum Sonntag wurden Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen. Bis zu 500 Personen haben die Schaufensterscheiben von etwa 40 Geschäften zertrümmert und es kam zu Plünderungen. Die Bilanz dieser Nacht: 20 verletzte Polizisten, 24 Festgenommene, unter ihnen sieben Minderjährige.

Mechanismen der Eskalation verlaufen immer nach gleichen Mustern, sagt Soziologie-Professor Wilhelm Heitmeyer, Gründungsdirektor des Instituts für Gewalt- und Konfliktforschung an der Uni Bielefeld. Wesentlich seien mehrere Faktoren, die für Unruhen gängig sei: ein Signalereignis, Feindbilder, Opferrolle, Mobilisierung, die (nicht ausreichende) Vorbereitung und das Verhalten der Polizei. Die nun vielfach geforderte "Härte des Gesetzes" sei jedoch eine weitgehend untaugliche Aussage, meint Heitmeyer. Viel wichtiger sei eine schnelle Reaktion.

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