Süddeutsche Zeitung

SZ-Kolumne "Mitten in ...":Stoßstange an Stoßstange mit Ralf Schumacher

Lesezeit: 2 min

Ob der Ex-Rennfahrer noch weiß, wo er seinen Land Cruiser geparkt hat? Eine SZ-Redakteurin hat ihn gefunden: ziemlich weit weg, auf einem anderen Kontinent. Drei Anekdoten aus aller Welt.

Mitten in ... Johannesburg

Das ist eine Nachricht für Ralf Schumacher alias den kleinen Schumi. Lieber Ralf, Ihrem Land Cruiser geht es gut. Er steht im Caravan Park in Johannesburg jetzt Stoßstange an Stoßstange mit unserem Toyota Hilux, den wir an Ostern weiterfahren wollen nach Botswana. James kümmert sich akribisch um Ihren Land Cruiser. Einmal monatlich startet er den Motor und fährt ihn über die Anlage, damit Reifen und Getriebe in Schuss bleiben. Wenn die Abdeckfolie in der südafrikanischen Sonne wieder zu Staub zerfallen ist, kauft er beim Sports Car Centre eine neue (vielleicht hätten Sie doch besser einen Stellplatz mit Dach gemietet). Unterm Strich also alles bestens, lässt James ausrichten, bei Bedarf könne er auch mal einen Ölwechsel machen. Und sollten Sie nach zwei Jahren doch mal wieder in Johannesburg vorbeischauen wollen, you know: always welcome. Tanja Rest

Mitten in... Istanbul

Unterwegs in Istanbul, da, wo stets mehr Touristen anzutreffen sind als echte Türken. Hagia Sophia, Hippodrom, Blaue Moschee, die magische Zisterne, der unsäglich preußische Kaiser-Wilhelm-Zwo-Brunnen. In dürren Worten: touristischer Furor, frömmelndes Gedränge, globaler Selfie-Terror. Auf einmal verhängt sich der Himmel über den sechs Minaretten der Blauen Moschee. Ein Ballett Tausender und Abertausender Störche, in perfekter Symmetrie. Zufall, Natur, die göttliche Choreografie? Die Störche drehen ihre Pirouetten jedes Jahr über dieser zweiten ewigen Stadt. Istanbul ist die interkontinentale Drehscheibe für Millionen von Zugvögeln, die zwischen den Jahreszeiten über die Erdteile hinweg wechseln. Störche am Himmel verheißen den Menschen Glück, sagen die Istanbuler. Sie müssen es wissen, denn sie sind echte Türken. Tomas Avenarius

Mitten in ... Hamburg

Das Weiße Haus ist umgezogen. Nicht das White House in Washington, obwohl dort in Zukunft ja auch nichts mehr auszuschließen ist. Aber jenes in Hamburg, man hätte es fast nicht mitbekommen. Da lief oder radelte einer jahrelang immer wieder dort an der Außenalster vorbei, sah in der Weihnachtszeit die Riesentanne auf der Terrasse und ganzjährig die Flagge mit den Stars and Stripes über dem Dach. Jetzt ist da keine Fahne mehr und nur noch das US-Wappen an der blütenweißen Fassade, das wohl ebenfalls bald abmontiert wird, weil das Konsulat in ein ganz anderes Gebäude in die Hafen City übergesiedelt ist. Nun dürften hier allmählich die Polizisten abziehen, und vielleicht wird irgendwann wieder die zugunsten der Amerikaner gesperrte Straße am Alsterufer aufgemacht. Wer einstweilen das White House sucht - auf nach Washington, D.C.! Peter Burghardt

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