Süddeutsche Zeitung

Warnung vor Tsunamis:Serie von Erdbeben erschüttert Japan

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Die Erschütterungen in der Region Noto sollen eine Stärke von bis zu 7,6 erreicht haben. Es gibt die erste große Tsunami-Warnung seit 2011.

Am Neujahrstag hat eine Serie von Erdbeben mit einer vorläufigen Stärke von bis zu 7,6 den Norden Zentraljapans getroffen. Das Epizentrum lag nach Angaben der Wetterbehörde in der Region Noto. Für die Küsten der Präfekturen Ishikawa, Niigata und Toyama wurde vor Tsunamis gewarnt, in der Region Noto werden bis zu fünf Meter hohe Wellen befürchtet. Anwohner wurden aufgefordert, höhergelegene Gebiete aufzusuchen.

Für manche Regionen gab es eine sogenannte große Tsunami-Warnung - die erste in Japan seit dem verheerenden Beben von 2011. Sie wird ausgesprochen, wenn mit Flutwellen von drei Metern Höhe oder mehr zu rechnen ist. Im Tagesverlauf wurde sie auf eine niedrigere Warnstufe zurückgesetzt.

Tsunami-Warnung auch in Russland

Eine Welle von gut einem Meter Höhe hatte nach Angaben des Senders NHK die Stadt Wajima getroffen. Andernorts, etwa in der Region Toyama, erreichten die Flutwellen bis zu 80 Zentimeter. Es wird damit gerechnet, dass Flutwellen wiederholt und in unterschiedlicher Höhe die Küste treffen könnten.

Auch Russland und Südkorea warnen für einige Regionen vor hohen Wellen.

Nach Angaben des früheren Außenministers Yoshimasa Hayashi sind bei dem Beben mehrere Häuser zerstört worden. Man wisse von sechs Menschen, die verschüttet worden seien, sagte Hayashi, der jetzt das Kabinettssekretariat leitet. Er könne keine weiteren Details nennen, man prüfe das Ausmaß der Schäden.

Medienangaben zufolge wurden auch einzelne Straßen und Parkplätze aufgerissen. Der Betrieb von einigen Hochgeschwindigkeitszügen wurde vorsorglich gestoppt, einige Flüge mussten umgeleitet werden.

Der Energieversorger Hokuriku Electric Power teilt mit, dass mehr als 36 000 Haushalte ohne Strom seien. Japans Atomaufsicht erklärte, es gebe keine Unregelmäßigkeiten bei den Kernkraftwerken in der Region. Fünf Kraftwerke am Japanischen Meer seien in Betrieb, eines in Ishikawa nahe beim Epizentrum des Bebens sei schon vorher für Wartungsarbeiten abgeschaltet worden.

Die meteorologische Behörde warnt vor weiteren starken Beben in dieser Woche, vor allem in den kommenden zwei bis drei Tagen.

Japan ist eines der stärksten von Beben gefährdeten Länder der Welt. Im März 2011 hatte ein Seebeben der Stärke 9 einen gewaltigen Tsunami ausgelöst, der weite Gebiete im Nordosten des Archipels verwüstete und rund 20 000 Menschen in den Tod riss. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zum Super-Gau.

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SZ/Reuters/Bloomberg/hgn
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