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Erfurt:Thüringer gedenken der Opfer von rassistischem Anschlag

Bei Mahnwachen ist am Donnerstagabend auch in Thüringen der Opfer des mutmaßlich rechtsradikal motivierten Anschlags in Hanau gedacht worden. In Erfurt kamen am...

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Erfurt/Ilmenau/Nordhausen (dpa/th) - Bei Mahnwachen ist am Donnerstagabend auch in Thüringen der Opfer des mutmaßlich rechtsradikal motivierten Anschlags in Hanau gedacht worden. In Erfurt kamen am Abend nach Polizeiangaben in der Spitze bis zu 300 Menschen auf dem zentralen Anger zusammen und zündeten Kerzen an. Dazu legten sie Zettel nieder, auf denen etwa „Rassismus tötet!“ geschrieben stand. Auch in Jena kamen laut Polizei rund 300 Menschen zusammen. In Nordhausen zählte die Polizei etwa 80 Teilnehmer, auch in Ilmenau und anderen Thüringer Städten waren Gedenkaktionen angemeldet gewesen. Alle Veranstaltungen seien ruhig verlaufen, hieß es bei der Landeseinsatzzentrale der Polizei.

Auch in anderen Städten in Deutschland wurde am Donnerstagabend der Opfer gedacht. In Berlin bildeten mehrere Hundert Teilnehmer eine Menschenkette um das Brandenburger Tor.

Im hessischen Hanau hatte ein Deutscher am Mittwochabend neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen. Sechs weitere wurden laut Bundesanwaltschaft verletzt, einer davon schwer. Kurze Zeit später wurden der mutmaßliche Täter und seine Mutter ebenfalls erschossen in einer Wohnung gefunden. „Eine Art Manifest“ des Mannes im Internet enthält laut Bundesanwaltschaft Hinweise auf eine „zutiefst rassistische Gesinnung“ des mutmaßlichen Täters.

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