Süddeutsche Zeitung

Java:Mindestens 162 Tote nach Erdbeben in Indonesien

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Hunderte Menschen wurden bei dem starken Beben in der Nähe der indonesischen Hauptstadt Jakarta verletzt.

Nach einem Erdbeben der Stärke 5,6 auf der indonesischen Insel Java sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der Gemeindechef der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman, am Montag mit. Die indonesische Tageszeitung Kompas berichtete von mindestens 162 Toten, ebenso Ridwan Kamil, der Gouverneur von Westjava. Gemeindechef Suherman sagte einem örtlichen Fernsehsender: "Die Zahlen steigen." Einige Gebiete seien zudem wegen Erdrutschen nicht erreichbar. Viele Verletzte könnten nicht behandelt werden, da nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehe, sagte er weiter. Im größten Krankenhaus von Cianjur, das ebenfalls beschädigt wurde, sei der Strom ausgefallen, berichtete die New York Times. Gouverneur Kamil sprach auf Instagram von mindestens 326 Verletzten und 13 000 Obdachlosen.

Im Fernsehen waren Bilder von zerstörten Häusern und Straßen zu sehen. Viele der Opfer seien von Trümmerteilen ihrer einstürzenden Häuser erschlagen worden, sagte der Leiter des Nationalen Katastrophenschutzes. Auch auf Videos in sozialen Netzwerken sind zusammengestürzte Gebäude und weinende Menschen zu sehen. Überall liegen Trümmer auf den Straßen.

Das Beben ereignete sich am Montagmittag (Ortszeit) in der Nähe der Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java. Das Epizentrum befand sich einige Kilometer südwestlich der Stadt Cianjur, die am stärksten von Schäden durch das Beben betroffen ist. Auch in Jakarta selbst war das Beben deutlich zu spüren. Hochhäuser schwankten, jedoch wurden in der Metropole keine schwereren Schäden gemeldet. Laut US-Erdbebenwarte (USGS) fand das Beben in einer Tiefe von zehn Kilometern statt. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.

Indonesien hat rund 270 Millionen Einwohner, von denen mehr als die Hälfte auf der Hauptinsel Java leben. Der Inselstaat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Im Februar waren bei einem Beben der Stärke 6,2 auf der Insel Sumatra fast 20 Menschen gestorben. Mehr als 400 wurden verletzt.

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