Süddeutsche Zeitung

Brasilien:Besuch von Papst Franziskus beginnt turbulent

Rio de Janeiro feiert die Ankunft von Papst Franziskus: Begeisterte Menschenmassen halten sein Auto auf. Zuvor wurde bereits ein Sprengsatz nahe einem Schrein gefunden. Franziskus will dennoch im offenen Auto durch Rio fahren.

Von Peter Burghardt, Rio de Janeiro

Die erste Auslandreise von Papst Franziskus begann turbulent: Am Flughafen von Rio de Janeiro wurde das Oberhaupt der katholischen Kirche unter anderem von Staatschefin Dilma Rousseff empfangen. Unmittelbar nach seiner Ankunft wurde sein Auto mehrmals von jubelnden Menschenmassen gestoppt. Die Sicherheitskräfte schafften es nicht, die Menschen auf Distanz zu halten. Einige warfen Briefe und Geschenke in das Auto.

Am Abend teilte die Armee dann mit, dass nahe einem Schrein, den der Papst am Mittwoch besuchen will, ein Sprengsatz entschärft worden sei. Der Pontifex ist zum Weltjugendtag nach Brasilien gereist, in eine belagerte Hochburg des Vatikans. Zwar finden sich nirgendwo auf der Welt mehr Katholiken, etwa 123 Millionen. Aber evangelikale Kirchen machen dem Klerus Konkurrenz.

Seit Wochen protestieren Brasilianer gegen Korruption, Geldverschwendung und miserable Infrastruktur. Auch während des Besuchs von Jorge Bergoglio bis Sonntag sind Demonstrationen vorgesehen, jedoch in der Regel nicht gegen den Papst. Dennoch wollte er im offenen Auto durch Rio fahren, zum Schrecken der Veranstalter. Erwartet werden Hunderttausende Pilger. Zum Schutz bietet Brasilien Zehntausende Soldaten und Polizisten.

Papst plant 13 öffentliche Ansprachen

Franziskus will dem Weltjugendtag erst ab Donnerstag beiwohnen. Für Dienstag sind keine öffentlichen Auftritte geplant. Für Mittwoch ist ein Besuch im Wallfahrtsort Aparecida vorgesehen. Neben großen Gottesdiensten soll es dann unter anderem Begegnungen mit Armen und Straftätern geben.

Die Rückreise nach Rom ist für Sonntagabend geplant. Insgesamt stehen während der knapp einwöchigen Reise 13 öffentliche Ansprachen auf dem Programm des Papsts.

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Quelle:
SZ vom 23.07.2013
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