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BP: Explosion in Raffinerie:Millionen für Schlampereien

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Wegen der Ölpest im Golf von Mexiko drohen BP Milliardenforderungen - nun muss der Konzern zusätzlich für ein fünf Jahre altes Unglück in Texas eine hohe Geldstrafe zahlen. Bereits damals hatte der BP wichtige Sicherheitsstandards vernachlässigt.

Andauernde Sicherheitsverstöße nach einem tödlichen Unfall kommen den ohnehin in der Kritik stehenden britischen Ölkonzern BP teuer zu stehen. Das Unternehmen muss 50,6 Millionen Dollar (39,5 Mio Euro) zahlen, weil es in seiner Raffinerie in Texas City die Sicherheit nach einer schweren Explosion nicht ausreichend verbessert hat. Vor fünf Jahren waren hier 15 Arbeiter gestorben und 170 verletzt worden.

"Die Höhe der Strafe spiegelt in gerechter Weise BPs Missachtung der Arbeitsplatz- Sicherheit wider", sagte US-Arbeitsministerin Hilda Solis in Washington. BP verpflichtete sich im Rahmen eines Vergleichs zusätzlich, in den kommenden Jahren rund 500 Millionen Dollar in den Schutz der Mitarbeiter in der Raffinerie zu stecken. "Wir haben die Sicherheit unserer Anlagen in Texas City über die vergangenen fünf Jahre bereits deutlich verbessert", sagte der Chef des BP-Raffineriegeschäfts in den USA, Steve Cornell. Mehr als 1 Milliarde Dollar seien in die Maßnahmen geflossen.

Die Raffinerie ist momentan aber das kleinere Problem des Konzerns: Der Untergang der von BP gecharterten Bohrinsel "Deepwater Horizon" vor mehr als drei Monaten hatte die größte Ölpest in der Geschichte der USA verursacht. Hier drohen dem Konzern Milliardenforderungen.

Derzeit wird geprüft, ob die leckgeschlagene Ölquelle nun völlig abgedichtet ist. Es sei durchaus möglich, dass die Entlastungsbohrung, durch die die Quelle auch von unten versiegelt werden soll, nicht mehr benötigt werde, sagte Krisenmanager der US-Regierung im Golf von Mexiko. Es könne sein, dass durch den von oben eingepumpten Zement und Schlamm das Problem bereits gelöst worden sei. Ein Drucktest, mit dem der Ölkonzern BP inzwischen begonnen habe, soll Allen zufolge Klarheit bringen.

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sueddeutsche.de/dpa/AFP
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