Süddeutsche Zeitung

SV Münsing-Ammerland gegen 1860 München:"Davon werden wir noch unseren Enkeln erzählen"

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Florian Buchloh, Kapitän des Kreisligisten SV Münsing-Ammerland, spielt gegen den TSV 1860, seinen Lieblingsverein. Ein Gespräch über die Nervosität vor dem Trikottausch und das Ziel, nicht zweistellig zu verlieren.

Interview von Benjamin Engel, Münsing

Florian Buchloh ist seit dem heurigen Sommer Kapitän in der Ersten Mannschaft des Sportvereins (SV) Münsing-Ammerland. Zum 101-jährigen Bestehen des Vereins - die Feierlichkeiten zum runden Jubiläum wurden wegen der Pandemie auf heuer verschoben - spielt der 22-Jährige mit seinem Team am Freitag, 23. September, gegen die Fußballer des TSV 1860 München. Anpfiff ist um 18 Uhr am Münsinger Sportgelände am Hartlweg. Was das Freundschaftsspiel für Florian Buchloh bedeutet, verrät er im Gespräch.

SZ: Herr Buchloh, da stellt sich natürlich sofort die sportliche Grundsatzfrage. Einmal Hand aufs Herz. Sind Sie eigentlich Bayern oder 60er-Fan?

Florian Buchloh: Ich bin eingefleischter Löwen-Fan. Klassenkameraden haben mich zu einem Spiel mitgenommen. Seitdem schlägt mein Herz bei 60.

Als Bayern-Fan könnten Sie aber viel mehr Titel feiern.

Inzwischen sind die Löwen ja in der Dritten Liga ganz erfolgreich. Ich habe damals den Abstieg bis in die Regionalliga miterlebt. 60 macht der besondere Zusammenhalt mit der Mannschaft wie beim SV Münsing-Ammerland aus. Du bist nah dran. Du fühlst Dich verbunden. Das ist überhaupt nicht abgehoben. Ich selbst bin Löwen-Mitglied. Ich schaue, dass ich so oft wie möglich zu den Heimspielen im Giesinger Stadion eine Karte für die Westkurve bekomme.

Welchen Stellenwert hat dann das Freundschaftsspiel Ihrer Münsinger gegen die Sechziger?

Das ist etwas Einmaliges. Davon werden ich und meine Mitspieler sicher noch unseren Enkeln erzählen. Gegen Fußballprofis zu spielen ist immer besonders, gegen den eigenen Herzensverein zu spielen natürlich macht es natürlich noch viel schmackhafter. Ein Großteil der Münsinger Mannschaft ist eher Löwen-Anhänger als Bayern-Fans.

Was haben Sie sich denn für das Freundschaftsspiel am Freitag vorgenommen?

Unser Trainingsfokus liegt auf dem Ligen- und Punktspielbetrieb (Die Münsinger treten in der Kreisliga an, Anm. d. Red.). Ich möchte das Spiel hauptsächlich genießen. Schließlich hat man eine Riesenkulisse wie bei einem Spiel gegen die Profis nicht so oft.

Gibt es nicht noch einen gewissen sportlichen Ehrgeiz?

Fabian Greilinger oder Joseph Boyamba (beides Stürmer beim TSV 1860 München, Anm. d. Red.) den Ball abzuluchsen, wäre natürlich schon toll. Auch zu einem eventuellen Trikottausch nach dem Spiel sage ich nicht Nein. Ansonsten haben wir natürlich die klassischen Ziele: nicht zweistellig verlieren, zumindest einen Ehrentreffer markieren. In der Mannschaft haben wir darüber noch gar nicht gesprochen.

Sind Sie vor einem so besonderen Spiel eigentlich nervös?

Ich muss sagen, dass wir momentan mit der Organisation unseres Vereinsjubiläums noch so stark beschäftigt sind. Man realisiert noch gar nicht so richtig, dass es gegen den TSV 1860 München geht. Aber vielleicht kommt das noch mit der Nervosität.

Jetzt haben Sie so viel von den Löwen erzählt. Was macht eigentlich den SV Münsing-Ammerland aus?

Generell gibt es im Verein ein gutes Miteinander unter den fünf Sparten. Alle arbeiten sehr gut Hand in Hand zusammen. Der Verein hält zusammen. Sonst wäre ein solches Jubiläum auch gar nicht zu stemmen. Die Gemeinschaft ist Weltklasse. Woanders möchte ich gar nicht mehr spielen.

Karten im Vorverkauf bei Sport Reiser in Wolfratshausen, Sport Utzinger in Geretsried, Autohaus Graf und Lagerhaus Graf in Münsing sowie am Vereinszentrum oder an der Tageskasse (Zwölf Euro für Erwachsene, fünf Euro bis 16 Jahre, Kinder unter sechs Jahre frei).

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