Süddeutsche Zeitung

Nach zweieinhalb Jahren Organisation:Aus für die Festwoche

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Schützen- und Trachtlerfeier in Königsdorf findet nicht statt

Von Claudia Koestler

Die handbemalten, großformatigen Schilder an den Ortseingängen kündigen die Veranstaltung noch an, mittlerweile hängt dort aber auch ein Zusatzschild. Darauf zu lesen: "Abgesagt". Die Festwoche Königsdorf, die eigentlich vom 30. April bis zum 10. Mai stattfinden sollte, fällt wegen der Corona-Krise nun aus. "Wir haben gebangt, Daumen gedrückt und schlaflose Nächte hinter uns", sagt Georg Mayer, Vorsitzender der Königsdorfer Gebirgsschützen und damit einer der Veranstalter. Weil sich die Abstandsgebote bei solchen publikumsträchtigen Feierlichkeiten nicht einhalten lassen, habe man mit großem Bedauern jedoch diese Entscheidung treffen müssen. "Die Gesundheit unserer Mitmenschen hat Vorrang", schreiben die Veranstalter auf ihrer Webseite.

Es hätte ein echtes Großereignis werden sollen: Die Königsdorfer Trachtler feiern in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen, die Königsdorfer Gebirgsschützen wiederum werden ein halbes Jahrhundert alt. Doppelter Grund zum Feiern also, weshalb sich die beiden mitgliederstarken Vereine zusammengetan haben: Das 93. Loisachgaufestes der Trachtler und des 69. Patronatstags der Bayerischen Gebirgsschützen hätte zu diesem Doppeljubiläum an ein und demselben Ort stattfinden sollen. Doch mehr als zweieinhalb Jahre Planung für die Königsdorfer Festwoche - umsonst.

Die Vorbereitungen umfassten das Anmieten des Zelts, das rund 1800 Besuchern Platz bieten sollte, die Akquise von Künstlern wie Tromposaund oder den Münchner Brettl-Spitzn und die Organisation der Bewirtung. Allein zum Patronatstag wurden etwa 4200 Gebirgsschützen und ebenso vielen Zuschauer erwartet, zum Gaufest dann knapp 3000 Trachtler und noch einmal etwa 4000 Zuschauer. Auch Politprominenz hatte ihr Kommen bereits zugesagt, darunter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sowie Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU).

Nach Absprache mit den Behörden hat der Festausschuss sich nun zur Absage entschlossen. Wie man sich die Kosten für bereits gekaufte Karten erstatten lassen kann, wollen die Organisatoren noch bekannt geben.

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Quelle:
SZ vom 11.04.2020
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