Süddeutsche Zeitung

Öffentlicher Nahverkehr:Studie zur Verbunderweiterung wird ausgezeichnet

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Initiative würdigt Verbesserung des Verkehrs im europäischen Alpenraum.

Von Claudia Koestler, Bad Tölz-Wolfratshausen

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist einer von zehn Landkreisen und kreisfreien Städten, die sich seit 2020 an einer Studie zur Erweiterung des Verbundgebiets des MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds) beteiligen. Nun wurde das Studienprojekt ausgezeichnet, und zwar von der Initiative "EU-Strategie für den Alpenraum", kurz EUSALP. Das Projekt trage, so die Begründung, maßgeblich zur Verbesserung der verkehrlichen Situation im europäischen Alpenraum bei. Eine Erweiterung des Verbundraums verbessere die Verkehrsanbindung an die Landeshauptstadt und fördere eine stärkere Nutzung der umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsmittel. Das wiederum leiste nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern verbessere auch die Mobilität im Alpenraum und entlaste ihn vom Autoverkehr.

85 Alpenregionen und sieben Alpenstaaten suchen in der EUSALP-Initiative gemeinsame Lösungen für grenzübergreifende Herausforderungen mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung für die rund 80 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner in der Alpenregion. Eine von insgesamt neun Aktionsgruppen widmet sich dabei dem Thema Verkehr und hat sich besonders der Förderung von nachhaltiger Mobilität verschrieben. Sie zeichnet Projekte aus, die zur besseren Vernetzung und einer nachhaltigen Infrastruktur des öffentlichen Personennahverkehrs beitragen. Die Studie zur Erweiterung des Verbundgebiets des MVV, an der Bad Tölz-Wolfratshausen beteiligt ist, bekommt nun das EUSALP-AG4-Label verliehen.

"Ein durchgängiges MVV-Ticket wird auch Ausflügler aus dem Großraum München dazu bewegen, noch häufiger auf Bus und Bahn umzusteigen", sagt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. "Die Verbundzugehörigkeit stellt eine wesentliche Basis für einen funktionierenden ÖPNV in einer Region dar. Mit einheitlichen und einfachen Grundstrukturen lässt sich ein echtes Angebot schaffen, das angenommen wird", sagt auch Josef Niedermaier (FW), Landrat von Bad Tölz-Wolfratshausen. Doch noch sei der Landkreis zweigeteilt, mit dem MVV im Norden und dem RVO im Süden. "Damit es zu einer Verbunderweiterung kommen kann, braucht es auch belastbare verkehrliche und wirtschaftliche Argumente, die die Studie liefert."

Aktuell werde eine Prüfung der wirtschaftlichen und finanziellen Wirkung eines Verbundbeitritts vorgenommen. Nach Abschluss im September 2022 können so fundierte Entscheidungen für oder wider einen Beitritt in den einzelnen Kommunen getroffen werden. Erste Verbunderweiterungen wären dann zum Fahrplanwechsel 2023/2024 möglich.

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