Moderner Trimm-dich-Pfad: Bürgermeister im Boxerhemd

Der Geretsrieder Bewegungsparcours ist vollendet. Rathaus-Chef Michael Müller setzt den ersten Schlag.

Das Outfit signalisiert sportlichen Ehrgeiz - und den legt Bürgermeister Michael Müller (CSU) dann auch an den Tag: Bei der Eröffnung des nunmehr vollendeten Geretsrieder Bewegungsparcours am Freitagnachmittag tritt er in knielangen Trainingshosen, Muscle-Shirt, Turnschuhen und Schiebermütze an. Nach dem offiziellen Teil mit mehreren kleinen Ansprachen will er's dann auch wissen, bewältigt die Slackline ohne Absturz und lässt sich am Boxsack erklären, wie man schlägt und dabei sicher steht. Scherzfrage, bevor er ausholt: "Wen stell ich mir denn dabei vor?" Eigene Antwort: "Das ist das bestgehütete Geheimnis des Bürgermeisters."

Genau vor einem Jahr ist der erste Teil des Bewegungsparcours zwischen Tattenkofener Straße und Stadtwald eröffnet worden. Jetzt ist er um einige Stationen erweitert: Box-Ecke, Barfußpfad, Koordinationsleiter, Slackline und Lauf-ABC. Die Einrichtung des Parcours ist ein Ergebnis des Geretsrieder Leitbild-Prozesses, Stichwort "altersgerechte und attraktive Freizeitflächen". Die Gesamtkosten liegen bei 134 000 Euro, davon werden 67 000 aus dem europäischen Leader-Programm zugeschossen. Thomas Gründl, Sprecher der Leader-Arbeitsgemeinschaft im Landkreis und Bad Heilbrunner Bürgermeister, gratulierte den Geretsriedern zu der Einrichtung: "Hier kann man wieder Kraft schöpfen und raus in die Natur." Sebastian Wittmoser, Leader-Koordinator für Oberbayern-Süd, sagte, der Parcours sei geradezu ein Paradebeispiel für ein förderungswürdiges Leader-Projekt. Aus dem Leader-Programm fließen nach Gründls Worten heuer 1,1 Millionen Euro in den Landkreis, so auch in das Wolfratshauser Erinnerungsprojekt Badehaus Waldram-Föhrenwald und die geplante Radunterführung an der Kreuzung des Isarradwegs mit der Tattenkofener Straße in Geretsried.

Der Bewegungsparcours ist aus Sicht des Bürgermeisters schon jetzt eine Erfolgsgeschichte: Wann immer er vorbeikomme, werde dort geturnt, sagte Müller. Wie oft man den Bürgermeister selbst dort im Muscle-Shirt sieht, ist nicht bekannt.