Süddeutsche Zeitung

Literatur in Geretsried:Nervenkitzel in Blutrot

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Die Krimiabteilung der Geretsrieder Bücherei ist modernisiert

Von Felicitas Amler, Geretsried

Das lässt sich Björn Rodenwaldt nicht zweimal sagen: "Ich möchte Sie ermuntern, uns weiter neue Impulse zu geben." Mit diesen Worten wandte sich Bürgermeister Michael Müller (CSU) am Dienstag beim Pressetermin zur Wiedereröffnung der Geretsrieder Bücherei an deren Leiter. Seit Rodenwaldts Beginn in diesem Job vor fünfeinhalb Jahren sei in der Einrichtung an der Adalbert-Stifter-Straße vieles modernisiert und neu geschaffen worden. Zuletzt wurden der Belletristik- und der Krimi-Bereich mit einem Bestand von etwa 8000 Büchern neu gestaltet. Der Look bei der Kriminalliteratur ist durchgängig in Schwarz und Blutrot gehalten, ein Leichenumriss ist auf den Boden gemalt; Piktogramme über den Wandregalen wecken Assoziationen zu mörderischem Gift und zu Sherlock Holmes mit Pfeife und Lupe. Wie bei der Belletristik schwingen auch bei den Krimis zusätzlich verschiebbare wellenförmige Regale durch den Raum, was sehr dynamisch und modern wirkt.

Die aktuelle Umgestaltung hat 68 000 Euro gekostet, je zur Hälfte von Stadt und Freistaat finanziert. Seit Rodenwaldt mit den Neuerungen begonnen hat - von einem offeneren Empfang über einen Gaming-Raum bis zu einer frischen Kinder- und Jugendabteilung -, wurden laut Rathaussprecher Thomas Loibl 257 100 Euro für die Bücherei ausgegeben. Zieht man die staatliche Unterstützung ab, hat Geretsried 147 100 Euro in die Bücherei investiert.

Und Rodenwaldt ist offenbar noch nicht am Ende seiner Ideen. Er kündigt einen Ausbau der "Onleihen" über das Förderprogramm "Wissenswandel" des Deutschen Bibliotheksverbands an. In den sozialen Medien kann er sich ein stärkeres Engagement der Bücherei vorstellen, so könnten Leser mit eigenen kleinen Videos ihre Lieblingsmedien präsentieren. Und je nach Entwicklung der Pandemie-Situation sollen neue Veranstaltungsformate für Schüler, Familien und Senioren geschaffen werden. Rodenwaldt verspricht: "Es wird nicht langweilig."

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SZ vom 10.03.2021
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