Süddeutsche Zeitung

Brauneck:Bergwachtler im Dienst erleidet bei Ski-Unfall schwere Kopfverletzungen

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Der Retter aus München stößt mit einem Skifahrer aus Icking zusammen, der leicht verletzt wird. Beide trugen Helme.

Von Ingrid Hügenell, Lenggries

Am Brauneck ist es am Sonntag erneut zu einem Skiunfall gekommen. Dabei wurden zwei Männer verletzt, einer davon schwer. Der Schwerverletzte, ein 45-jähriger Münchner, war als Bergwachtler im Dienst unterwegs.

Wie die Polizei berichtet, stieß der Bergwachtler gegen 13.15 Uhr mit einem 48-Jährigen aus Icking zusammen. Der Münchner erlitt trotz Helm schwere Kopfverletzungen und musste mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik Murnau geflogen werden. Bei der Bergwacht-Gruppe, die eben einen Hilfseinsatz beendet hatte, befand sich ein Arzt, der beide Skifahrer versorgen konnte. Der Münchner war im Krankenhaus bei Bewusstsein.

Der Leiter der Münchner Bergwacht, Karl-Heinz Neiber, besuchte ihn dort am Sonntagnachmittag. "Ich konnte mit ihm sprechen", berichtet er. Ob der Verunglückte wieder ganz gesund wird, sollten am Montag weitere Untersuchungen zeigen. Er liegt jedenfalls nicht mehr auf der Intensivstation.

Der Ickinger wurde leichter verletzt, von der Bergwacht mit dem Ackja ins Tal und dann ins Tölzer Krankenhaus gebracht. Der Polizei zufolge soll er über einen kurzen Hang südlich der Stie-Alm zum Einstieg des Idealhanglifts abgefahren sein - obwohl dort gesperrt war. Auf einem Flachstück prallte er frontal mit dem Münchner Bergwachtler zusammen. Der wollte mit seinen Bergwacht-Kollegen auf Skiern in der Gegenrichtung das kurze Stück bergauf zu einem Seillift steigen. Der Pistenabschnitt ist der Bergwacht vorbehalten und darf in Fahrtrichtung des Ickingers von normalen Skifahrern nicht befahren werden. Schilder weisen laut Polizei darauf hin, dass die Abkürzung gesperrt ist. Der Einstieg zum Idealhang-Lift liegt auf der anderen Seite des Hangs.

Zur Münchner Bergwacht gehören etwa 100 Aktive, wie Neiber sagt. Sie unterstützen die einheimischen Bergwachtler an den beliebtesten Münchner Hausbergen: am Brauneck, in Garmisch-Partenkirchen, am Sudelfeld und am Spitzing. Zum Glück seien sie nur selten selbst Opfer von Unfällen.

Der Skiunfall wurde von einem Polizeibergführer vor Ort aufgenommen. Da sich die Kollision unterhalb der gut besuchten Sonnenterrasse der Stie-Alm ereignete, geht die Polizei davon aus, dass es Zeugen gibt. Sie werden gebeten, sich bei der Polizei Geretsried unter Telefon 08171 / 935 10 zu melden.

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Quelle:
SZ vom 24.01.2017
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