Süddeutsche Zeitung

Bauarbeiten:Geglückter Brückenschlag

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Die 19 Tonnen schwere Stahlkonstruktion über den Lengenwieser Habichtgraben ist erfolgreich positioniert.

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Bis die Arbeiter die neue Fuß- und Radbrücke über den Habichtgraben bei Lengenwies am Dienstagmorgen eingepasst haben, war es vor allem logistisch herausfordernd: Am Vorabend ist die filigran wirkende, jedoch 19 Tonnen wiegende Stahlkonstruktion in Furth in Wald verladen worden. Per Schwertransport ging es nachts über knapp 250 Kilometer, bis der Bestimmungsort gegen 5.30 Uhr erreicht war. In Lengenwies selbst dauerte es nur etwas mehr als eine Viertelstunde, bis die Arbeiter unter Aufsicht von Bauleiter Tobias Franz vom Unternehmen Züblin die Kopfbolzen der Stahlkonstruktion mithilfe eines Krans auf dem Brückenlager positioniert hatten. Für den Fuß- und Radverkehr soll die Strecke auf der Route der früheren Isartalbahn voraussichtlich Ende April/Anfang Mai freigegeben werden.

Erforderlich war der Brückenneubau, weil die Bewohner von Lengenwies künftig besser vor Überschwemmungen geschützt sein sollen. im Juni 2020 hatte das Wasserwirtschaftsamt Weilheim mit dem Gewässerausbau für Hochwasserschutzmaßnahmen begonnen. Die Behörde gestaltet dafür die Uferböschung einheitlich, begradigt und vertieft den Wildbach, wofür die alte Betonbrücke der früheren Isartalbahnlinie abgerissen und ersetzt werden musste. Das machte die Aufgabe für das Wasserwirtschaftsamt ungewöhnlich. "Unser Kerngeschäft ist der Gewässerausbau, nicht der Brückenbau", so Franziska Martens. Die in Weilheim für den Wasserbau im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuständige Behördenmitarbeiterin rechnet, dass die Hochwasserschutzarbeiten in Lengenwies bis Herbst abgeschlossen sind.

Oberhalb der neuen Brücke werden das Bachbett und die Straße etwas Richtung Norden verlegt. Der Zufahrtswinkel an dieser Stelle werde damit günstiger, sagt Martens. Nach ihren Angaben hat die Stahlkonstruktion für die Brücke mit einer Spannweite von um die 20 Metern und etwas mehr als zwei Metern Breite um die 85 000 Euro gekostet. Die gesamte Baumaßnahme inklusive Hochwasserschutz soll 2,07 Millionen Euro teuer sein. Davon trägt die Kommune Eurasburg 483 000 Euro als Eigenanteil.

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