Süddeutsche Zeitung

Jugendratswahl:"The Voice of Geretsried"

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Jugendliche interessieren sich nicht für Politik? Von wegen: In Geretsried wollen 20 von ihnen sogar mitmischen.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Wahl des ersten Geretsrieder Jugendrats unter dem Titel "The Voice of Geretsried" ist gesichert: 20 Kinder und Jugendliche kandidieren für dieses Gremium. Bürgermeister Michael Müller (CSU) zeigte sich am Dienstag "hoch zufrieden" mit dieser Resonanz. Da das Gremium sechs bis zehn Sitze haben soll, gebe es bei dieser Zahl von Bewerbern "eine echte Wahl", sagte Müller.

Das sei "eine super Sache". Geretsried ist in diesem Punkt Vorreiter im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. In keiner anderen der insgesamt 21 Kommunen gibt es bisher einen Jugendrat. Dieser soll nun in Geretsried für drei Jahre gewählt werden. Er ist Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche in der Stadt, kann selbst Projekte auf die Beine stellen und seine Stimme im Stadtrat einbringen. Zu allen Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche betreffen, muss er dort gehört werden. Die Jugendreferentin des Stadtrats, Heidi Dodenhöft (FW), und Stadtjugendpflegerin Sonja Schütz begleiten die Arbeit des Jugendrats unterstützend. Das Gremium verfügt über ein Budget von 5000 Euro.

Alle 1764 Geretsrieder Kinder und Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren waren von der Stadt angeschrieben worden und konnten sich bis Sonntag als Kandidaten bewerben oder vorgeschlagen werden. Unter den 20 Nominierungen seien alle Altersgruppen und alle Schulen vertreten, sagt der Bürgermeister. Das sei "ein toller Erfolg". Müller spricht "ein dickes Dankeschön an die vielen mutigen Kinder und Jugendlichen" aus, die sich zur Wahl stellen. Diese findet von 15. bis 29. April statt. Wahlberechtigt sind die Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr. Sie können ihre Stimme per Briefwahl abgeben oder zur Schlussveranstaltung am 30. April ins Rathaus kommen und dort wählen. Am selben Abend wird das Ergebnis bekanntgegeben.

Die Namen und Selbstdarstellungen der Kandidaten werden mit Plakaten bekannt gegeben. Auch die SZ Bad Tölz-Wolfratshausen wird die jungen Leute vorstellen.

Die Satzung für den Jugendrat hat der Jugend-, Senioren-, Sozial-, Kultur- und Sportausschuss des Stadtrats erarbeitet. Sie umfasst Rechte und Pflichten, das Budget, die Mitsprache und - worüber unter den Räten länger diskutiert worden war - die Öffentlichkeit der Jugendratssitzungen.

http://www.geretsried.de/812/

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Quelle:
SZ vom 25.03.2015
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