Süddeutsche Zeitung

Großeinsatz:Achtjährige verlaufen sich bei Dunkelheit im Wald

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Zwei Jungen treffen sich in Bad Heilbrunn auf einem nahegelegenen Spielplatz - und sind nicht zur vereinbarten Uhrzeit zurück.

Von Barbara Briessmann, Bad Heilbrunn

Zwei bange Stunden für die Eltern von zwei befreundeten achtjährigen Buben in Hohenbirken: Die Kinder waren am Montag nicht vom Spielen im nahegelegenen Wald heimgekommen. Ein großes Rettungsaufgebot suchte nach ihnen, bis sie unverletzt, aber durchgefroren gefunden wurden. Die beiden Freunde hatten sich verlaufen.

Um 18 Uhr hätten die Kinder daheim sein sollen, zuletzt waren sie um 17 Uhr auf einem Spielplatz gesehen worden. Die Väter und einige Nachbarn gingen gleich auf die Suche nach den Grundschülern. Als sie keine Spur von ihnen fanden, wählte die Mutter des einen Achtjährigen gegen 19 Uhr die 110. Die Polizei war alarmiert: "Aufgrund der geschilderten Umstände und der schon relativ langen Zeitdauer", so der Bericht, waren zahlreiche Retter im Einsatz. Polizeibeamte der Inspektionen Bad Tölz, Geretsried und Penzberg, außerdem Hundeführer und ein Rettungshubschrauber. Darüber hinaus rief die Leitstelle 15 Männer der Freiwilligen Feuerwehr Mürnsee und sechs Helfer der Feuerwehr Bad Heilbrunn zu Hilfe, ebenso Kräfte der Bergwacht Penzberg und der Rettungshundestaffel. Wegen der Nähe zur Loisach wurde von der Polizei auch die Wasserwacht angefordert.

Mit Taschenlampen und einer Wärmebildkamera wurde fieberhaft nach den Kindern gesucht. Plötzlich entdeckte ein Vater, der Ehemann der Anruferin, im Wald Schuhabdrücke, die zu kleinen Füßen gehören mussten. Zusammen mit einem Polizisten aus Bad Tölz rief er laut nach den Buben, beide Männer leuchteten mit den Taschenlampen herum, bis sie im Lichtkegel die vollkommen erschöpften Kinder entdeckten.

Die Achtjährigen hatten sich verirrt und waren ständig im Kreis gelaufen. Beide wurden aus dem Wald getragen und von der Feuerwehr heimgefahren. Dort wurden sie gegen 20.15 Uhr abgeliefert - durchgefroren aber unverletzt. Und für ihre Mütter hatte das bange Warten endlich ein Ende.

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Quelle:
SZ vom 03.03.2016
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