Süddeutsche Zeitung

Wohnen:Der Münchner Mieterverein will wachsen

Lesezeit: 1 min

Von Melanie Staudinger

Der Mieterverein München will sich personell neu aufstellen und für die Zukunft rüsten. Bei Nachwahlen am kommenden Mittwoch soll SPD-Stadträtin Anne Hübner als Stellvertreterin in den Vorstand aufrücken. Sie gilt als mögliche Kandidatin für die Nachfolge der jetzigen Chefin Beatrix Zurek, wenn sich diese aus dem Vereinsvorstand zurückzieht.

Das dauert allerdings noch: Reguläre Wahlen finden erst wieder 2019 statt und Zurek will ihr Amt trotz ihres neuen Jobs als Stadtschulrätin, den sie am 1. Juli antritt, vorerst behalten. "Ich trete ein bisschen in den Hintergrund, den Rest werden wir sehen", sagt die SPD-Politikerin. Bedenken habe sie keine, schließlich habe der Mieterverein in Volker Rastätter einen guten Geschäftsführer, der sich um laufende Angelegenheiten ebenso kümmere.

Die SPD-Sozialpolitikerin Hübner hingegen will jetzt so richtig loslegen. Das Thema Wohnen sei das entscheidende für die Zukunft der Stadt, sagt sie. Es werde angesichts steigender Preise immer wichtiger, die Interessen der Mieter zu vertreten. "Natürlich habe ich noch nicht die Erfahrung, die Beatrix Zurek hat, zumal sie ja auch Rechtsanwältin ist", sagt Hübner. Sie wolle sich aber schnell einarbeiten. Hübner möchte vor allem die Wartezeiten verkürzen, Mitglieder müssten schneller eine Beratung erhalten als bisher.

Zudem will sie die Mitgliederzahl von mehr als 68 000 noch weiter steigern. Derzeit ist der Mieterverein München deutschlandweit der zweitgrößte Zusammenschluss seiner Art. "Die Öffentlichkeit muss den Mieterverein noch stärker wahrnehmen", sagt Hübner. Mit Zahlen zumindest kennt sie sich bestens aus: Die 38-Jährige arbeitet bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und kümmert sich im Referat Pflege um das Controlling.

Im Vorstand des Mietervereins ändert sich noch mehr: Hübner soll den Posten von Constanze Lindner-Schädlich übernehmen. Die frühere SPD-Stadträtin legt das Ehrenamt aus persönlichen Gründen nieder und will sich künftig als Beisitzerin engagieren. SPD-Stadtrat Christian Amlong scheidet ganz aus dem Vorstand aus - offiziell ebenfalls aus privaten Gründen. In Wahrheit dürfte er aber einen Interessenskonflikt vermeiden wollen, weil sich der Politiker um einen der drei frei werdenden Geschäftsführerposten bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag beworben hat.

Ihn soll Simone Burger beerben, die den Münchner Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) führt und ebenfalls für die SPD im Stadtrat sitzt. Dem Vorstand weiter angehören werden AWO-Geschäftsführer Christoph Frey (stellvertretender Vorsitzender) und Beisitzer Oliver Belik.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3040916
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 20.06.2016
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.