Süddeutsche Zeitung

Verkehrsprojekt:Söder lehnt Tram durch Englischen Garten ab

Der Oberbürgermeister ist dafür, der Finanzminister strikt dagegen: Eine Trambahn durch den Englischen Garten kommt für die CSU nicht infrage - es gebe bereits alte "Sünden" im Park.

Es bleibt beim Nein: Einen Tag nach einem entsprechenden Vorstoß von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) bekräftigt, dass eine Trambahn durch den Englischen Garten für ihn nicht infrage kommt. "Wir wollen einen zusammenhängenden Englischen Garten und keine Teilung", sagte der Politiker, der auch oberster Park-Chef ist.

Selbst bei einer batteriebetriebenen Tram seien "massive bauliche Eingriffe" wie Schienen, Signale, Beleuchtungsmasten, Verkehrsschilder und Schutzgitter notwendig. Söder fürchtet zudem, dass die Trasse zu einer Gefahr für Kinder, Spaziergänger und Tiere werden könnte.

Auch Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) wandte sich gegen den "Versuch, den Englischen Garten an dieser Stelle zu teilen". Gerade erst versuche man, am Isarring eine Sünde der Sechzigerjahre zu heilen. Da sei ein solcher Eingriff an noch sensiblerer Stelle undenkbar. Spaenle findet zudem, dass Reiter seinen Vorstoß mit dem Bündnispartner CSU absprechen müsste.

Reiter hatte eine neue Initiative für den Bau der Trasse angekündigt. Unterstützung kam vom Bund Naturschutz. Kreischef Christian Hierneis findet, es sei an der Zeit, "das Potenzial der Tram in München voll auszuschöpfen".

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SZ vom 10.09.2015/dh
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