Süddeutsche Zeitung

Verkehr:München will Elektroautos fördern

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Von Andreas Schubert

Münchens Luft soll sauberer werden. Schon im vergangenen Jahr hat der Stadtrat ein Handlungsprogramm verabschiedet, das gezielt die Elektromobilität fördern soll. Aus der zunächst geplanten Unterstützung beim Kauf von Elektroautos ist die Stadt im Sommer dieses Jahres aber wieder ausgestiegen - weil der Bund parallel dazu ein Förderprogramm aufgelegt hat.

Und eine Doppelförderung ist verboten. Jetzt hat der Stadtrat die Mittel umgeschichtet. 2016 sind im Münchner Förderprogramm "München e-mobil" 11,6 Millionen Euro frei geworden. Dieses Geld wird von Januar an anders verteilt.

Neu auf der Liste ist die Förderung für Privatpersonen: Sie profitieren künftig ebenfalls von der Finanzspritze für elektrisches Fahren. Wer auf seinem Grundstück eine Schnellladestation baut, bekommt dafür bis zu 5000 Euro Zuschuss. Wer sich außerdem einen Elektroroller oder ein Lastenpedelec, also ein Lastenrad mit elektrischer Unterstützung, zulegt, bekommt bis zu 1000 Euro.

Wer dafür nachweislich ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verschrottet, bekommt außerdem bis zu 1000 Euro Abwrackprämie. Der Beschluss des Stadtrats hat die Firma Lastenradler im Westend zu einer Aktion angeregt: Sie verspricht, für ein Lastenpedelec weitere 1000 Euro draufzulegen.

Auch die Taxis der Stadt sollen in Zukunft keine Abgase mehr in die Atmosphäre blasen. Bislang wird der Großteil von ihnen mit Dieselmotoren betrieben - was einen nicht geringen Anteil an der Schadstoffbelastung in der Innenstadt ausmacht. Das soll anders werden: Für E-Taxis gibt es deshalb aus dem Förderprogramm zwei Millionen Euro.

33 zusätzliche Säulen sind vorgesehen

Der Plan: Pro Taxilizenz kann zusätzlich ein E-Fahrzeug zugelassen werden. Beide Fahrzeuge dürfen jedoch nicht gleichzeitig unterwegs sein. Damit das E-Taxi zukünftig zum Standard wird, soll jeder mit Strom zurückgelegte Kilometer mit bis zu 20 Cent gefördert werden. München fördert damit zehn Millionen E-Taxi-Kilometer. Dies, so die Stadt, entspreche einer Strecke von 250 Erdumrundungen.

Für Ladestationen auf städtischem Grund gibt die Stadt nun 6,6 Millionen Euro an Fördergeld aus - doppelt so viel, wie zunächst geplant. Das alte Budget von 3,3 Millionen reichte für etwa 100 normale Ladestationen. Jetzt kommen weitere hinzu, etwa zehn Schnellladestationen, deren Kosten bei 70 000 bis 90 000 Euro pro Station liegen, inklusive Aufbau. Die Kosten für eine Normalladesäule liegen bei zirka 30 000 Euro. Etwa 33 zusätzliche Säulen sind nun neu vorgesehen. Sie sollen vornehmlich an Park-&-Ride-Anlagen aufgestellt werden.

Weil auch die Münchner Verkehrsgesellschaft mittelfristig auf Diesel im Einsatz verzichten will, gibt es für Elektrobusse ebenfalls zusätzliches Geld. Derzeit laufen Testphasen - bis 2020 aber soll schon eine erste elektrifizierte Linie im Einsatz sein. Dieses Vorhaben unterstützt die Stadt mit vier Millionen Euro. Für den Wirtschaftsverkehr gilt: Wie bisher sollen auch künftig Ladesäulen, Elektroroller, Pedelecs, Lastenpedelecs sowie drei- und vierrädrige E-Leichtfahrzeuge für Unternehmen, Freiberufler und gemeinnützige Organisationen gefördert werden.

Weiterführende Informationen finden sich von Januar an im Netz unter www.muenchen.de/emobil

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Quelle:
SZ vom 16.12.2016
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