Süddeutsche Zeitung

Oktoberfest:Polizei kassiert noch in Gauting Masskrüge ein

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Wer mit der S-Bahn zurückfährt, wähnt sich auf der sicheren Seite. Doch auch im Umland haben die Beamten ein Auge auf betrunkene Heimradler und illegale Trophäensammler.

Kolumne von Otto Fritscher, Gauting

Dass ein Wiesnbesuch allerlei Ungemach mit sich bringen kann, ist ja nicht so neu. Manchmal bestätigt sich der Inhalt des am Vorabend im Festzelt mit Inbrunst gesungenen Liedes "Rätätätä, morgen hamma Schädelweh", manchmal gibt es auch einen Disput mit der oder dem Liebsten, der wegen Arbeit, Kindern oder aus sonstigen Gründen zu Hause bleiben musste, über den Zeitpunkt der Heimkehr. Bekanntlich ist nach der Wiesn vor der After-Wiesn-Party.

Glücklich, wer da noch die letzte S-Bahn erwischt, denn dass die Polizei nicht nur in München, sondern auch im Umland die Autofahrer im Blick hat und häufiger als sonst zum Pusten bittet, ist ja hinlänglich bekannt. Dann schon lieber mit dem Zug, wenn auch das mit all den Gestalten, die nachts darin vom Oktoberfest heim wollen, wahrlich kein Vergnügen ist. Aber sicher ist sicher, und noch sicherer ist dran, wer in Gauting aussteigt. Denn es ist hier gut möglich, dass der Wiesnheimkehrer gleich mal von der Polizei in Empfang genommen wird - vorsorglich, sozusagen.

Denn nach eigenen Angaben kontrollieren die Gautinger Beamten nicht nur Autofahrer, sondern haben auch gleich die Radler im Visier. Bekanntlich gilt ja auch für die eine Promillegrenze, wer mit mehr als 1,6 Promille auf den Sattel steigt und erwischt wird, kann auch gleich mal den Lappen abgeben. Das verhinderten die Beamten, indem sie mehrere alkoholisierte Radler in spe vor Fahrtantritt zu Fuß nach Hause schickten. Weniger glimpflich kamen indes Wiesnbesucher davon, die mit einem Maßkrug in der Hand aus der S-Bahn stiegen. Ein solches "Souvenir" wertet die Polizei als Diebstahl, was strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht.

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Quelle:
SZ vom 30.09.2019
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