Süddeutsche Zeitung

Coronavirus im Landkreis Starnberg:Freude und Skepsis über Lockerungen

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Die Wirte freuen sich über den Wegfall der Sperrstunde. Auch die Kulturbranche begrüßt die Öffnungen - doch nicht alle profitieren gleichermaßen.

Von Linus Freymark, Starnberg

Keine Sperrstunde mehr für die Gastronomie, Kulturbetriebe dürfen ihre Säle wieder zu 75 statt 50 Prozent auslasten - bei Wirten und Veranstaltern im Landkreis Starnberg stoßen die neuen Corona-Regelungen naturgemäß auf Zustimmung. "Wir haben das sehr positiv aufgefasst und sind dankbar für die Lockerungen", sagt die Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Claudia Aumiller. Vielen Wirten sei es schwergefallen, ihre Gäste um 22 Uhr vor die Tür zu setzen. "Wir haben das rigoros durchgesetzt", erklärt Aumiller. "Aber einfach war es nicht." Anstelle der Sperrstunde die 2-G-plus-Regel einzuführen, wie es etwa die SPD im Landtag gefordert hatte, sieht Aumiller skeptisch. Zwar hätten mittlerweile viele Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten, "aber wenn man sich zusätzlich testen lassen muss, kommen die Leute nicht mehr."

Bei Monika Rother, der Chefin der Kleinkunstbühne im Oberen Wirt in Gilching, fällt die Freude über die Öffnungen dagegen verhalten aus. "Wir profitieren nicht wirklich davon", sagt sie. Von den Auslastungsgrenzen für die Kultur war Rother nicht betroffen, ihr Betrieb läuft als Gastronomie. Wegen der Sperrstunde hat Rother den Einlass auf 18 Uhr und den Vorstellungsbeginn auf 19 Uhr vorverlegt. Diese Regelung werde man im Februar beibehalten, um die Leute nicht zusätzlich zu verwirren - nur, dass man nun eben nicht mehr um 22 Uhr zusperren wird.

Matthias Helwig, der Betreiber der Breitwand-Kinos, dagegen freut sich über die Lockerungen, auch wenn es, wie er sagt, noch dauern wird, bis die Leute wieder so ausgiebig ins Kino gehen wie vor der Pandemie. Auch im Gautinger Bosco-Theater freut man sich über die Lockerungen. "Es ist natürlich sehr schön, dass wir wieder mehr Leute reinlassen dürfen", sagt Leiterin Amelie Krause. Als die Staatsregierung im Herbst verkündete, dass nur noch 25 Prozent der Kapazitäten genutzt werden dürften, hat das Bosco den Verkauf von Abonnements erst einmal ausgesetzt. Es gab ja nicht genug Platz, um alle Abonnenten unterzubringen. Nun wäre der Platz wieder da, aber der organisatorische Aufwand ist viel zu groß. Krause hofft, dass die Lage wieder besser wird, je näher der Sommer rückt - und vielleicht wird das Bosco dann auch bald wieder voll besetzt sein.

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