Süddeutsche Zeitung

Gauting:Polizei löst Halloween-Party mit bis zu 200 Gästen auf

Lesezeit: 1 min

Das Fest steigt in einem leer stehenden Trakt der Asklepios-Klinik - entgegen aller Corona-Regeln. Als die Beamten eintreffen, springen die Gäste aus dem Fenster.

Von Peter Haacke, Gauting

Eine illegale Halloween-Party auf dem Gelände der Asklepios-Klinik in Gauting hat der Polizei am Sonntag einen nächtlichen Großeinsatz beschert: In einem der leer stehenden Gebäude haben womöglich bis zu 200 junge Leute bei lauter Musik unter Missachtung der aktuellen Hygieneregeln gefeiert. Beim Eintreffen der ersten Streife, so die Polizei, seien viele Gäste aus den offenen Fenstern gesprungen und in ein nahes Waldstück gelaufen.

Nachdem weitere Streifen eingetroffen waren, wurde die ehemalige Klinik umstellt. Dabei konnte die Polizei aber nur noch die Personalien von 15, zum Teil verkleideten Partyteilnehmern im Alter von 15 bis 28 Jahren aufnehmen. Einen Verantwortlichen fanden die Beamten in den menschenleeren Räumen nicht mehr vor.

Die Gäste sind laut Polizei durch die Fenster eingestiegen, Aufbruchspuren konnten die Beamten aber nicht feststellen. Nach ersten Ermittlungen soll die Feier über die Instagram-Seite "089Party" verabredet worden sein. Schon vor drei Wochen war dort Werbung aufgetaucht ("Folgt uns für die krassesten Partys in München"). Wie viele Gäste Tickets - laut Polizei für 15 Euro - erworben haben, ist unbekannt. Gleichwohl muss das Fest gut besucht gewesen sein, wie Videos auf Instagram erahnen lassen.

Bereits bei der Anfahrt gegen 1.40 Uhr stellte die Polizei "größere Abwanderungsbewegungen in Richtung Gautinger Bahnhof" fest. Dort allerdings türmten die meisten der jungen Menschen vor der Polizei. Im Gebäude sei zunächst Musik zu hören gewesen, so die Beamten, Lichter hätten geflackert und Alkoholgeruch sei in der Luft gelegen. Die Räume seien teilweise dekoriert gewesen, Spirituosenflaschen hätten herumgelegen, doch eine Musikanlage konnte nicht mehr gefunden werden.

Der Polizei zufolge sind auch ein Lager des Katastrophenschutzes aufgebrochen und Teile eines mobilen Krankenhauses für den Katastrophenfall entwendet und beschädigt worden. Die angetroffenen Gäste wurden wegen Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz angezeigt. Die Höhe des Schadens ist noch unbekannt. Die Polizei bittet um Hinweise unter 089/8931330.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5102571
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 03.11.2020 / phaa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.