Süddeutsche Zeitung

Protestzüge gegen rechts:Demonstrationen für Demokratie

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In Gauting, Gilching, Seefeld und Dießen sammeln sich am Wochenende Bürger, Vereine und Parteien, um gegen neonazistische Ideologien Stellung zu beziehen.

Von Armin Greune, Gauting

Inzwischen formiert sich auch außerhalb der Städte ein breites politisches Bündnis für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz. Nahezu täglich ergeht im Fünfseenland ein neuer Aufruf, auf die Straße zu gehen, um gegen Rassismus und Rechtspopulismus Position zu beziehen. Derzeit sind fünf Demonstrationen geplant, vier allein an diesem Wochenende.

Den Auftakt macht am Freitagvormittag Gauting - aus aktuellem Anlass: Dort wird um 10.30 Uhr das "Bürgermobil" der AfD-Landtagsfraktion erwartet. Der Grünen-Ortsverband organisiert zeitgleich eine Demo gegen Rechtsextremismus: "Ausgrenzung, Hass und Deportationsfantasien haben bei uns keinen Platz", erklärt Jakob Rindermann für die Initiatoren. Man wolle stattdessen Solidarität mit allen zeigen, die unter Rassismus und Menschenfeindlichkeit der AfD leiden. Treffpunkt zur Veranstaltung ist vor der Postfiliale am Bahnhofsplatz.

Ebenfalls am Freitag laden die im Gemeinderat vertretenen Parteien und die Schülermitverantwortung des Christoph-Probst-Gymnasiums zur Kundgebung und Demonstration in Gilching ein. Das Motto lautet "Ja zur Demokratie - Nein zu Rechtsextremismus"; die Teilnehmer versammeln sich bis 16 Uhr auf dem Rathausplatz. Als Redner werden unter anderem Landrat Stefan Frey und Bürgermeister Manfred Walter erwartet.

Am Samstag trifft sich auf Initiative der örtlichen FDP ein breites Bündnis demokratischer Kräfte vor Schloss Seefeld, wo um 16 Uhr ein Demonstrationszug durch den Ort startet. Unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt" rufen die Ortsverbände von FDP, Grünen, SPD, BVS, CSU und FWG auf, ein Zeichen gegen Neonazismus zu setzen. Ein weites Spektrum Seefelder Vereine und überörtlicher Initiativen hat sich dem Aufruf angeschlossen - darunter eine Vielzahl von Kultur- und Sportvereinen, die Nachbarschaftshilfen Seefeld und Hechendorf, der Asylhelferkreis, der Männergesangsverein und die evangelische Gemeinde. Die Route führt durch Graf-Toerring-Seefeld-Straße und Hauptstraße bis zum Marienplatz im Ortsteil Oberalting. Dort ist gegen 17 Uhr die Abschlusskundgebung vorgesehen, bei der die kreativsten Plakate im Zug prämiert werden. Die Veranstalter bitten, auf Parteifahnen zu verzichten, weil die Aktion vor allem aus der Mitte der Zivilgesellschaft getragen werden soll.

"Der Ammersee taucht auf - gegen Rechts": Unter diesem Titel sind am Westufer gleich mehrere Demonstrationen geplant. Am Sonntag, 4. Februar, formiert sich um 13 Uhr am Parkplatz vor dem Dießener Marienmünster ein Zug zum Untermüllerplatz in der Fischerei. Eine Kundgebung ist dabei nicht vorgesehen. Eine Woche später, am 11. Februar um 13 Uhr, findet am Uttinger Bahnhof die nächste Demo statt, zu der auch Redebeiträge geplant sind. Auch für Schondorf ist eine ähnliche Veranstaltung in Vorbereitung.

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