Süddeutsche Zeitung

Sachbeschädigung:Linke aus ganz Bayern randalieren in Obergiesing

Lesezeit: 1 min

Von Tom Soyer

Die "Gefangenensammelstelle" des Münchner Polizeipräsidiums hat sich am Samstagabend beachtlich gefüllt: 49 junge Menschen im Alter zwischen 16 und 36 Jahren setzte die Polizei vorübergehend fest, weil sie in Obergiesing sowie in einem Trambahnwaggon eine gewaltige Spur der Verwüstung zurückgelassen hatten: Aus der Gruppe heraus sei es zu erheblichen Sachbeschädigungen an mehr als 30 verschiedenen Tatorten in Obergiesing gekommen, berichtet die Polizei und ermittelt zudem wegen eines "besonders schweren Falles von Landfriedensbruch".

Bei den vorübergehend Festgenommenen - die meisten in den Geburtsjahrgängen 1995 bis 2000 - handle es sich zum Teil um Personen, die die Polizei bereits als Anhänger des "linksmotivierten Spektrums" kennt. Sie stammten aus ganz Bayern und waren, so lässt sich daraus schließen, vermutlich zu einem Treffen nach Giesing gekommen.

Eine größere Gruppe junger Menschen war zunächst dem Fahrer einer Trambahn der Linie 25 durch "lautes Verhalten" aufgefallen. Die Gruppe sei am Tegernseer Platz gegen 21.30 Uhr ausgestiegen, später beim Einrücken ins Depot bemerkte der Fahrer, dass der Bereich, in dem die Gruppe sich aufhielt, verwüstet war: zerkratzte Scheiben, aufgesprühte Graffiti, verklebte Videokameras.

Festnahmen am Tegernseer Platz und am U-Bahnhof Silberhornstraße

Zeitgleich gingen mehrere Anrufe bei der Polizei ein, dass sich auf dem Dach der Tela-Post am Tegernseer Platz etwa 50 Personen aufhielten, randalierten, Alkohol tranken und die Wände besprühten. Als die Polizei anrückte, versuchten die linken Randalierer in mehrere Richtungen zu flüchten.

Am Tegernseer Platz und am U-Bahnhof Silberhornstraße gab es mehrere Festnahmen, ebenso in einigen Nebenstraßen. Die Polizei fand besprühte, beschmierte, beklebte und zerkratzte Fahrzeuge, Wände und Fenster vor, und sucht nun Zeugen (Telefon 089/2910-0). Insgesamt waren rund 100 Polizeibeamte damit befasst, die Randalierer festzunehmen und zu vernehmen. Den Schaden kann die Polizei noch nicht beziffern.

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Quelle:
SZ vom 12.12.2016 / soy
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