Neuhausen/Nymphenburg:Parkplatz-Suche per E-Mail
Die Grünen wollen von den Bürgern wissen, wo Radständer fehlen
Von Sonja Niesmann, Neuhausen/Nymphenburg
Dass es sich in der appellativen Formulierung so ähnelt, ist volle Absicht: Seiner Initiative "Finde eine Lücke für (d)einen Baum" schiebt Nikolai Lipkowitsch nun "Findet einen Platz für eure Radl!" hinterher. Neuhauser und Nymphenburgerinnen sollen Vorschläge machen, wo im Viertel neue Fahrradstellplätze auf öffentlichem Grund gewünscht und dringend nötig sind.
Dem Baumlücken-Projekt, angestoßen im August 2020, schlossen sich viele andere Bezirksausschüsse an. Jetzt "meldet das Baureferat mehr als 2000 Baumstandorte, die in Prüfung sind", teilt Lipkowitsch hörbar stolz mit; 100 seien es in Neuhausen-Nymphenburg, einige Bäume wurden sogar schon gepflanzt. Ein ähnliches Echo erhofft sich der Grünen-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg bei den Radlstellplätzen. An die E-Mail-Adresse Verkehr@ba09.de können Bürger von sofort an melden, wo - etwa vor Mietshäusern oder Geschäften - sich besonders viele wild abgestellte Räder häufen und Fußgänger behindern, oder auch, wo sie eine kleine Fläche für Radständer ausgespäht haben. Der BA wird die Meldungen sammeln, bewerten und die Vorschlagsliste dem Mobilitätsreferat mit der Forderung zur Umsetzung übergeben. Die Umsetzung "kann ausdrücklich auch den Verlust eines Kfz-Stellplatzes nach sich ziehen", heißt es im Antrag, "auf einem Kfz-Stellplatz können acht Fahrräder parken!". Wegen dieser Ansage ging der Antrag nur mit Mehrheit durch, gegen die sechs Stimmen der CSU. Den Verlust von Autoparkplätzen fand Felix Meyer (FDP) zwar auch diskussionsbedürftig, "sinnvoll" aber den ersten Schritt, also Ausschau zu halten nach Radl-Verhau.