Süddeutsche Zeitung

Fünf für München:Feierstimmung in der Filmhochschule

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Ein Oscar für Regisseur Simon Denda, eine Nominierung für "The door of return", Friedenspreis für Jacqueline Flory und große Vorschusslorbeeren für das "Opp-Magazin" - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Michael Bremmer und Gerhard Fischer, München

Aufklären

Es war erst ihr zweiter Übungsfilm an der Münchner Filmhochschule, jetzt wurde "The door of return" von Anna Zhukovets und Kokutekeleza Musebeni für den Deutschen Nachwuchsfilmpreis 2021 nominiert. "Surreal, was alles gerade mit unserem Film passiert", sagt Musebeni. Der Film wurde bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt. Er ist bei fünf Festivals in Amerika gelaufen, gerade war er beim Festival "CinemAfrica" in Stockholm zu sehen. Die Idee zu "The door of return" hatten Anna Zhukovets und Kokutekeleza Musebeni bereits 2019. Als 2020 auf dem Königsplatz 25 000 Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstrierten und die Filmemacherinnen Aufnahmen für ihren Film machten, wussten sie, dass sie Teil von etwas Großem waren. In ihrem Film geht es um Schwarzsein in Deutschland. Darum, dass sich Menschen "intensiver mit diesen Thema beschäftigen", sagt Musebeni. Entscheidend waren die Überlegungen vor dem Dreh, sagt Zhukovets: "Wie stellt man rassistische Erfahrungen so dar, dass sie einerseits zugänglich für Menschen sind, die nicht von solchen Erfahrungen betroffen sind, und wie vermeidet man gleichzeitig unnötige Reproduktion von Rassismus, um Betroffene nicht zu triggern?"

Austauschen

Michael Weniger freut sich, das Vertrauen, das in das Opp Magazin gesetzt wurde, "endlich zurückzahlen zu können". Die erste Ausgabe des "kollektiven Kreativprojekts" wird am Freitag, 29. Oktober, von 18 Uhr an im Weltraum, Rumfordstraße 26, präsentiert. 28 Künstlerinnen und Künstler durften sich in dem Magazin austoben, alle bekamen eine freie Seite, Vorgaben existierten nicht. Finanziert wurde das Ganze durch Crowdfunding - mit Erfolg, obwohl es nichts gab außer der Idee. Das Vertrauen, sagt Michael Weniger, "basierte darauf, dass ein Magazin gekauft wurde, das noch nicht gedruckt war, mit Künstlern, die noch nicht feststanden". Das Magazin soll aber mehr sein als nur ein Magazin. Den Herausgebern ist Austausch wichtig - "sowohl der Artists untereinander, als auch der Besucher mit diesen", sagt Weniger. Im Weltraum gibt es am Samstag, 30. Oktober, von 18.30 Uhr an eine Lesung, ein Konzert und ein DJ-Set - alles von Künstlern, die auch im Magazin vertreten sind. Am Sonntag wird der Weltraum zum Atelier. "Ideen haben wir genug", sagt Weniger, "jetzt muss aber erst mal der erste Schritt gemacht werden, um zu zeigen, dass es miteinander viel mehr Spaß macht, als sich immer als Konkurrenz wahrzunehmen."

Helfen

Seit sieben Jahren reist Jacqueline Flory nach Syrien und in den Libanon, um dort für Geflüchtete Schulen zu bauen und zu betreiben. Nun ist sie mit dem Internationalen Bremer Friedenspreis ausgezeichnet worden. "Ich freue mich, den Geflüchteten bei diesem Kampf um Bildung, Zukunft und Eigenständigkeit helfen zu dürfen, aber die Ehre gebührt vor allem den geflüchteten Frauen selbst", sagt sie.

Ausstellen

Der Fotograf Stefan Bogner, Herausgeber des Magazins Curves, eröffnet am Dienstag, 26. Oktober, in der Corneliusstraße 2 den Pop-up-Store "Curvistan". Bogner, der vor allem Kurven in den Bergen fotografiert, nennt den Laden "einen neuen, temporären Treffpunkt auf 160 Quadratmetern für Sportwagenfreunde und Serpentinenfetischisten". Curvistan sei "Pop-up-Store, Galerie, Event-Space und Hangout in einem". Hier könne man Curves-Magazine, Bücher und Modellautos kaufen. Und es werde Ausstellungen geben, in denen es nacheinander um den Rennsport, um Porsche und um die schönsten Routen in den Curves-Magazinen gehe. Zu jeder der drei Themenausstellungen werde ein neuer Porsche im Laden stehen. Der Store ist bis zum Freitag, 24. Dezember, jeweils dienstags bis samstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.

Feiern

"Wir könnten nicht stolzer und glücklicher sein für dieses tolle Team", postete die Münchner Filmhochschule (HFF) auf Instagram, als feststand, dass der Film "Adisa" bei der Verleihung der "Student Academy Awards" in Los Angeles mit einem Studenten-Oscar in Silber ausgezeichnet worden ist. Regie führte Simon Denda, das Drehbuch schrieb Laura Anweiler, beide haben die HFF absolviert.

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