Süddeutsche Zeitung

Isarvorstadt:Spielendes Kind wird von 200-Kilo-Statue erschlagen

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Warum die Steinfigur im Innenhof eines Hotels umkippte, ist unklar. Die Familie des toten Mädchens machte in München Urlaub.

Von Joachim Mölter

Im Innenhof eines Hotels in der Isarvorstadt ist am Freitagabend ein sieben Jahre altes Mädchen aus Italien von einer Steinstatue erschlagen worden. Warum die 200 Kilogramm schwere und 1,40 Meter hohe Skulptur umgekippt und auf das dort offensichtlich spielende Kind gefallen ist, ist noch ungeklärt. Ersten Erkenntnissen der Kriminalpolizei zufolge habe die auf einer 40 mal 40 Zentimeter großen Betonplatte montierte Statue seit Jahren auf dem Rasen gestanden, war aber womöglich nicht fest im Boden verankert. "Nach aktuellem Stand schließen wir ein vorsätzliches Handeln eher aus", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.

Mehrere Personen waren gegen 19.30 Uhr durch einen Schrei auf die Situation aufmerksam geworden. Sie befreiten zunächst das Kind aus seiner Lage und setzten dann einen Notruf ab. Das Mädchen wurde von einem Notarzt betreut und vom Rettungsdienst unter laufender Reanimation ins Schwabinger Krankenhaus gebracht. Dort starb es rund zwei Stunden später an seinen Verletzungen. Es hatte Lungenquetschungen, Leber- und Milzrisse erlitten.

Das aus Neapel stammende Mädchen war mit seinen Eltern im Urlaub in München, dem Vernehmen nach gemeinsam mit einer weiteren Familie und deren achtjähriger Tochter. Ob die beiden Kinder gemeinsam in dem Innenhof gespielt haben oder nur das spätere Opfer, ist ebenfalls noch nicht geklärt. In diesem Bereich des Hotels gibt es keine Videokameras, die Aufschluss über das Geschehen geben könnten. Die Angehörigen konnten noch nicht eingehend vernommen werden, sie werden derzeit von einem Kriseninterventionsteam betreut. Berichte italienischer Medien, der Vater sei Augenzeuge des Unglücks gewesen, bestätigte die Münchner Polizei nicht. Er sei aber wohl zumindest in der Nähe gewesen.

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