Süddeutsche Zeitung

Brandstiftung in Neuperlach:Erneut Mobilfunkmast abgebrannt - Staatsschutz ermittelt

Unbekannte zündeten in diesem Jahr bereits einen Sendemast in Freimann sowie einen Funkmast im Perlacher Forst an. Die Polizei vermutet die Täter im linksradikalen Spektrum.

Von Julian Hans, München

Zum dritten Mal in diesem Jahr hat in München ein Mobilfunkmast gebrannt, diesmal in Neuperlach. In der Nacht auf Mittwoch riefen Anwohner am Theodor-Heuss-Platz gegen ein Uhr den Notruf, nachdem sie von einem lauten Knall aufgeschreckt worden waren. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stand der Mast lichterloh in Flammen. In der nahegelegenen Bayerischen Landesanstalt für Medien barsten Fensterscheiben durch die Hitze.

Die Polizei beziffert den Schaden auf etwa eine Million Euro. Nach erster Inaugenscheinnahme gehen die Experten von Brandstiftung aus. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen.

Erst im Mai brannte ein Sendemast auf dem Geländes des Bayerischen Rundfunks in Freimann. Und im Februar hatten Unbekannte einen Funkmast im Perlacher Forst angezündet. Außerdem gab es in diesem und im vergangenen Jahr im Stadtgebiet mehrere Brandanschläge auf Datenleitungen.

Die Polizei vermutet die Täter im linksradikalen Spektrum, der Staatsschutz ermittelt, zumal München keine Ausnahme ist, sondern im ganzen Bundesgebiet Funkmasten angezündet werden und das Thema in einschlägigen Foren der Szene diskutiert wird, sagte ein Polizeisprecher.

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Quelle:
SZ vom 09.07.2020
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