Süddeutsche Zeitung

MVG-Pläne:Tram und U-Bahn: Das sind die nächsten Baustellen

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Viele Gleisanlagen sind in die Jahre gekommen. Das Schienennetz wird für 82 Millionen Euro saniert. Wo es im kommenden Jahr zu Engpässen kommt.

Von Andreas Schubert

Die Infrastruktur der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke München (SWM), ist in die Jahre gekommen. Teile des U-Bahn-Netzes sind inzwischen älter als 50 Jahre. In dieser Zeit haben die Gleisanlagen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Laut MVG-Chef Ingo Wortmann investieren die SWM nächstes Jahr 82 Millionen Euro in Schienenprojekte bei der Tram und der U-Bahn. Die Kosten für Instandhaltung und Neubauten steigern sich mit den Jahren. 2030 sind laut Wortmann schon mehr als 500 Millionen Euro fällig, die Hälfte davon steuert der Bund bei, den Rest müssen die SWM selbst stemmen. Am Mittwoch hat die MVG zusammen mit dem Mobilitätsreferat einen Ausblick auf die Baustellen im Schienennetz 2023 gegeben. Sie sind nur ein kleiner Bruchteil der insgesamt bis zu 20 000 Baustellen, die im Stadtgebiet angemeldet sind.

Tram 25 und Tram 21: Von Mitte Februar bis voraussichtlich Mitte Juni ist die Trasse der Tram 25 zwischen Max-Weber-Platz und Ostfriedhof gesperrt. In dieser Zeit muss auch die Tram 21 drei Wochen lang unterbrochen werden, den genauen Zeitpunkt gibt die MVG noch bekannt. Grund für die Einschränkungen sind Arbeiten am Fernwärmenetz zwischen Wörth- und Welfenstraße. Zwischen den Haltestellen Wörthstraße und Rosenheimer Platz tauschen die SWM die Gleise aus. Die Tramhaltestelle Rosenheimer Platz wird zudem barrierefrei ausgebaut. Zwischen Regerplatz und Ostfriedhof entsteht die neue Haltestelle Carl-Amery-Platz, am Johannisplatz erneuern die SWM eine Weiche.

Tram 25: Von Ende Juli bis Mitte August ist die Linie zwischen Ostfriedhof und Grünwald unterbrochen. Am Wettersteinplatz erneuern die SWM drei Weichen sowie eine Gleiskreuzung. Außerdem wird zwischen Authariplatz und Klinikum Harlaching auf dem im Herbst 2022 bereits erneuerten und vorbereiteten Abschnitt ein Rasengleis eingebracht. Dies konnten die SWM den eigenen Angaben zufolge nicht schon dieses Jahr erledigen, da sich der ins Gleisbett eingebrachte Schotter erst ein halbes Jahr setzen müsse.

Tram 12, 23, 27 und 28: Von September bis Dezember ist die Linie 23 für 14 Wochen komplett gesperrt. Die Linien 27 und 28 entfallen nach der Wiesn von Oktober an für mindestens acht Wochen. Die Tram 12 wird am Nordbad Richtung Petuelring umgeleitet.

Der Grund: Zwischen Belgrad- und Parzivalstraße bauen die SWM eine direkte Abbiegebeziehung. Damit kann die MVG vom Scheidplatz eine zusätzliche Verbindung für die Parkstadt Schwabing nach Schwabing West und weiter anbieten. Die Haltestelle Scheidplatz Süd in der Parzivalstraße wird für die Tram neu gebaut. Sie wird barrierefrei und für den Einsatz längerer Fahrzeuge vorbereitet. Am Scheidplatz und Kurfürstenplatz stehen Weichen- und Gleiserneuerungen an, ebenso im Bereich Pinakotheken und der Nordendstraße.

Tram 17: Die Sanierung der Ludwigsbrücke dauert noch bis voraussichtlich Oktober 2024. Die Verbindung zwischen Sendlinger Tor und Max-Weber-Platz bleibt daher weiterhin gesperrt.

U-Bahn U3/U6: Mitte Juni bis Ende Juli ist der Abschnitt zwischen Sendlinger Tor und Goetheplatz wegen der Erneuerung von drei Weichen gesperrt. Diese Sperrung nutzen die SWM für weitere Sanierungen, etwa der Hintergleisfassaden, der Stromschienen und anderer technischen Anlagen.

U4/U5: Von Anfang Oktober bis Anfang Dezember halten die in Richtung Stachus fahrenden Linien 4 und 5 nicht am Odeonsplatz. Dort erneuern die SWM die drei nebeneinanderliegenden Rolltreppen zwischen den Bahnsteigen und dem Sperrengeschoss. Die Bahnsteige werden dazu als Logistikflächen benötigt.

U1/U2, U3/U6: Wegen der laufenden Modernisierung des U-Bahnhofs Sendlinger Tor stehen die genannten Linien an verschiedenen Wochenenden nur eingeschränkt zur Verfügung. Über die jeweiligen Sperrungen informiert die MVG aktuell.

Bei allen Sperrungen bietet die MVG einen Ersatzverkehr mit Bussen an. Die Details der einzelnen Maßnahmen werden derzeit noch erarbeitet. Sie würden rechtzeitig bekannt gegeben, teilt die MVG mit. Betroffen wird auch der Autoverkehr sein. So sollen noch im Frühjahr die ersten vorbereitenden Arbeiten für die Tram-Westtangente starten, weshalb einzelne Spuren auf der Fürstenrieder Straße gesperrt werden müssen. Auch in der Barer Straße wird es voraussichtlich zu Sperrungen kommen, sagt Martin Schreiner, Leiter der Abteilung Strategie im Mobilitätsreferat. MVG-Chef Wortmann beteuert, man plane alle Baumaßnahmen so, dass sie möglichst wenige Einschränkungen mit sich brächten. Ganz ohne Sperrungen gehe es aber nicht.

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