Süddeutsche Zeitung

München heute:Planung fürs Kunstareal auf Anfang / Neuer Projektleiter für die Stammstrecke

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Kassian Stroh

Heute Vormittag war im Münchner Stadtrat Kurioses zu erleben: Mit ganz großer Mehrheit hat dieser beschlossen, einen eigenen Beschluss wieder einzukassieren. Er hat eine Planung zu den Akten gelegt, an der die Stadt Jahre gearbeitet hat. Er hat ein Projekt gestoppt, das von vielen heiß ersehnt wird. Und alle sind froh über diesen Beschluss. Merkwürdig.

Es geht um ein neues Verkehrskonzept für das Kunstareal, also das Viertel rund um die Pinakotheken. Schon seit den Achtzigerjahren wird darüber debattiert, wie man den tosenden Autoverkehr dort bändigt, wie man das ganze Viertel mit seinen großen Freiflächen attraktiver macht für Touristen und Münchner. Es gab eine große Bürgerbeteiligung und am Ende ein Konzept - das der Stadtrat nun aber beerdigt hat. Mit den Stimmen derselben Räte, die es einst auf den Weg gebracht hatten.

Denn demnach hätte es dort zwar mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer gegeben, aber nicht so viel mehr, wie es die Vorgaben des sogenannten Radentscheids vorsehen, also jenes erfolgreichen Bürgerbegehrens, das sich der Stadtrat jüngst zu eigen gemacht hat. Deshalb haben vor allem die Radlerfreunde bei SPD und Grünen entschieden: Da muss noch mal neu geplant werden - im Sinne der Radler. Die CSU wiederum hat das auch gesagt, allerdings in der Hoffnung, doch mehr Parkplätze behalten zu können als bisher vorgesehen war. Und die Stadtbaurätin Elisabeth Merk findet zwar nicht so toll, dass jetzt ziemlich viel Arbeit ihrer Mitarbeiter umsonst war; sie ist aber trotzdem froh über den Beschluss, weil sie noch auf den ganz großen Wurf hofft in Sachen Kunstareal. Auf einen autofreien Boulevard zum Beispiel.

Alles wieder auf null also, und die Planung dauert jetzt sicher noch einmal fünf Jahre. So lange ändert sich nichts. Und wer weiß: Vielleicht liegt dann ein neues Konzept vor, das wieder einkassiert werden muss, weil es in München dann so viele Flugtaxis gibt, dass dringend ein paar neue Landeplätze geplant werden müssen. Auf Kosten der Radwege.

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