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Maximal 19 Grad im Büro:München macht Ernst mit dem Energiesparen

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Künftig werden Verwaltungsgebäude nur noch bis 19 Grad beheizt, historische Bauten nicht mehr angestrahlt, Ampeln temporär abgeschaltet. Und auch die Bürger sollen durch eine Prämie dazu motiviert werden, ihren Verbrauch zu senken.

Von Konstantin Rek

Die Energiekrise hat in München weitere Sparmaßnahmen zur Folge. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat die städtischen Referate beauftragt, der Energieknappheit entgegenzuwirken. "Wir alle sind aufgefordert, unseren Beitrag zu leisten. Die Stadtverwaltung geht hier mit gutem Beispiel voran", sagt Reiter.

Die Mitarbeiter in städtischen Büros müssen sich daher auf einige Einschränkungen einstellen. Zum Beispiel dürfen sie in den Büros künftig nur noch begrenzt heizen. Die Temperatur darf künftig nur noch maximal 19 Grad betragen. Flure oder Räume, die nur wenige Menschen nutzen, werden gar nicht mehr beheizt. Zudem werden alle Heizkörper gewartet und untersucht, ob sie die Energie auch wirklich effizient weitergeben. Daneben müssen die Mitarbeiter in der Verwaltung auf warmes Wasser verzichten. Dies gilt in den Sommerferien auch für städtische Schulen. Ausgenommen sind Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche während der Ferien betreuen. Zudem verweist die Stadt auf das "Fifty-Fifty-Programm" für Schulen. Dabei werden Schulen motiviert, durch verschiedene Maßnahmen Energie zu sparen. Am Ende des Jahres können sie dann Prämien erhalten.

Doch auch in der Öffentlichkeit werden Münchner Veränderungen bemerken. Bislang wurden historische Gebäude wie beispielsweise das Rathaus noch bis 23 Uhr angestrahlt. Von sofort an ist dies nicht mehr der Fall. Auf den Straßen ist es schon seit einem Jahr diffuser: Straßenlampen leuchten nur noch schwächer. Selbst auf den Hauptstraßen wird die Beleuchtung von 22 Uhr an reduziert.

Brunnen werden künftig nachts stillgelegt

Bereits seit einem Jahr werden Straßenlampen auf LEDs umgestellt, weil diese energiesparender sind. Außerdem wird schon jetzt fast die Hälfte aller Ampeln in der Stadt zu gewissen Zeiten abgeschaltet - zumindest wenn es der Verkehr und die Sicherheit zulassen. 99 Prozent aller Ampeln sind auch bereits mit Energie sparenden LEDs ausgestattet. Brunnen sind von den Energie-Sparmaßnahmen ebenfalls nicht befreit und werden künftig in der Nacht stillgelegt.

Die Münchnerinnen und Münchner sind derweil ebenfalls gehalten, so gut wie möglich zu sparen. Eine Energiesparprämie soll sie dabei unterstützen - und zugleich entlasten. Darauf hat sich die grün-rote Rathauskoalition am Dienstag verständigt. Personen, die 20 Prozent des Jahresverbrauchs sparen, erhalten zur Unterstützung 100 Euro. Wer zehn Prozent weniger verbraucht, bekommt von der Stadt 50 Euro. Auch die Stadtwerke München locken die Münchner künftig mit Prämien. Dafür starten sie am 1. Oktober den Energiesparwettbewerb "Jede Kilowattstunde zählt". Dabei wird die Energierechnung für den Oktober 2022 mit der aus dem vergangenen Jahr verglichen. Je mehr man spart, desto mehr Geld erhält man. Dafür kann man sich auf der Website der Stadtwerke anmelden.

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