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Unwetter in München:Isar-Pegel erreicht zweite Warnstufe - Stadt richtet Sperrungen ein

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Der Dauerregen lässt den Fluss über die Ufer treten, betroffen sind Wege und Stege. Wie das Wasserwirtschaftsamt die Hochwassergefahr bewertet.

Von Caroline Drees

"Das ist eine ganze Menge Regen", so beschreibt Dirk Mewes vom Deutschen Wetterdienst (DWD) die aktuelle Wetterlage. Von Sonntag- bis Montagmorgen seien in München 33 Liter pro Quadratmeter gefallen, bis Dienstagmorgen würden bis zu 35 Liter dazukommen. 60 bis 70 Liter - das seien so viel, wie in manchen Regionen in einem ganzen Monat fallen, sagt Mewes. Der Dauerregen wird die Stadt auch noch am Dienstag beschäftigen, für München gilt bis Dienstagabend eine amtliche Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen.

Die Wasserwirtschaftsämter haben hat bereits am Montag für Ingolstadt und die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen a. d. Ilm, Mühldorf am Inn sowie Rosenheim vor Hochwassergefahr gewarnt, seit Dienstagmorgen besteht diese nun auch für München. Laut Hochwassernachrichtendienst erreicht der Pegel der Isar in der Früh die erste von vier Meldestufen bei 240 Zentimetern, gegen 16 Uhr fällt die zweite Warnstufe bei 300 Zentimetern.

Die Ufer sowohl von Thalkirchen bis zur Corneliusbrücke im Süden, wie auch vom Wehr in Oberföhring bis zum Poschinger Weiher im Norden der Stadt sind abschnittsweise überflutet. Entgegen der ersten Prognose soll der Pegel bis Dienstagabend weiter auf bis zu 310 Zentimeter steigen. Ab dann werden der Flauchersteg und der Marienklausensteg gesperrt.

Ein Sprecher des Wasserwirtschaftsamts in München rät, diese Stellen zu meiden. Dass die Isar viel Wasser führt, erkenne man auch daran, dass es inzwischen deutlich getrübt sei und Äste und anderes Treibgut darin schwämmen.

Die Stadt hat bereits am Montagabend aus Sicherheitsgründen die Rad- und Fußwege am Ostufer sowie den Floßkanal und damit den Zulauf zur Floßlände gesperrt. Wie lange die Sperrungen bestehen bleibe, sei von der Wetterlage abhängig, teilt die Stadt mit.

Dass es zu Ausuferungen in bebauten Gebieten kommt, sei sehr unwahrscheinlich. Von Mittwochabend an werde sich die Lage voraussichtlich entspannen und die Meldestufe eins wieder unterschritten.

Johannes Schorer von der Berufsfeuerwehr bewertete die Lage am Montag noch als entspannt. Am Wochenende war die Stadt glimpflich davongekommen. Am Samstag war die Feuerwehr zu 25 unwetterbedingten Einsätzen ausgerückt, vorwiegend wegen überschwemmter Fahrbahnen oder abgebrochener Äste. Vor allem im südlichen Bayern hatten Hagel und Orkanböen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.

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