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Coronavirus-Variante:So breitet sich Omikron derzeit in München aus

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Labordaten weisen auf einen schnellen Anstieg der Fälle hin. Doch viele Infektionen bleiben in den Feiertagen unter dem Radar. Was derzeit bekannt ist.

Von Ekaterina Kel

Die Coronavirus-Variante Omikron verbreitet sich auch in München sehr schnell. Am 29. November wurde hier der erste Verdachtsfall registriert. Einen Monat später, an diesem Dienstag, meldet die Stadt 449 Omikron-Verdachtsfälle innerhalb der vergangenen zwei Wochen. Am Montag waren es noch 388 Fälle gewesen. Noch ist die Delta-Variante mit mehr als 2500 Fällen zwar klar in der Überzahl - doch der Omikron-Anstieg wird spürbar.

Schlagartig beschleunigt hat sich die Verbreitung in der vergangenen Woche. Dies geht aus den Zahlen des Labors Becker hervor, eines der größten Labore, das im Raum München PCR-Tests nach Coronaviren untersucht. Verteilt auf das gesamte süddeutsche Einzugsgebiet, in dem das Labor testet, seien 27, 5 Prozent der positiven Fälle in der Weihnachtswoche Omikron zuzurechnen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Das bedeutet, mehr als jeder vierte Fall ist in Süddeutschland laut diesen Daten ein Omikron-Fall. In der Woche davor, also von 13. bis 19. Dezember, seien es nur 6,9 Prozent der Fälle gewesen.

Wie realistisch das Infektionsgeschehen zur Zeit dargestellt wird, bleibt wegen der unsicheren Datenlage fraglich. So weist das Robert-Koch-Institut darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit einer "geringeren Test- und Meldeaktivität" zu rechnen sei. Die Daten könnten nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage in Deutschland ergeben. Auch das Gesundheitsreferat (GSR) der Stadt schickte diesen Hinweis am Montag vorweg. So wurden für den ersten Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember, bloß zwei aktuelle Fälle gemeldet, an Heiligabend davor jedoch 320.

Man sei mit den Meldungen der Fallzahlen auf tagesaktuellem Stand, sagt das Gesundheitsreferat. Nur am 25. Dezember und am 1. Januar würden keine aktuellen Meldungen von der Behörde gemacht. Dass es eine geringere Zahl an Fällen gebe, sei darauf zurückzuführen, dass die Labore dem Referat weniger Fälle meldeten. Und letztlich hänge dies auch von der Anzahl der Bürger ab, die sich an den Feiertagen überhaupt testen ließen, so das GSR. Die meisten niedergelassenen Ärzte sind in den Ferien, einige Teststationen haben eingeschränkte Öffnungszeiten.

Indes ließen sich an den Feiertagen mehrere Hundert Münchner impfen. In den städtischen Impfzentren und bei mobilen Sonder-Impfaktionen bekamen in der Weihnachtswoche mehr als 20 300 Menschen ihre Spritze.

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