Süddeutsche Zeitung

Müllentsorgung:Wer seinen Christbaum wild entsorgt, muss bis zu 2500 Euro zahlen

Lesezeit: 1 min

Dabei gibt es in München bequeme und ganz legale Möglichkeiten, die Bäume loszuwerden.

Von Alessa Becker

Erst wurden sie aufwendig geschmückt, nun haben sie ausgedient und sollen entsorgt werden. Doch wohin mit den alten Christbäumen? Viele Münchner legen sie einfach auf die Straße oder mitten auf den Gehweg. "Das ist illegal", warnt Monika Großkopf vom Baureferat.

Eine kostenlose Abholung vom Wegesrand wie andernorts gibt es in München nicht. Wer seinen Weihnachtsbaum auf einer öffentlichen Fläche ablegt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 2500 Euro bestraft werden - teure Tannen. "Man darf ja auch nicht einfach sein altes Sofa auf der Straße abladen", sagt Großkopf. Doch anscheinend wissen das viele Münchner nicht, oder sie ignorieren die Vorschriften. Berge von Weihnachtsbäumen stapeln sich auch jetzt wieder, in den Wochen nach Weihnachten, in Straßen und Parks.

Für die Entsorgung der wild entsorgten Bäume ist innerhalb der Innenstadt und im Kernbereich von Pasing das Baureferat zuständig, das die Straßenreinigung und den Winterdienst übernimmt. "Die Münchner Straßenreinigung entsorgt jährlich bis zu 100 Tonnen Christbäume, die als wilder Müll in den Straßen abgelegt werden", sagt Großkopf.

Außerhalb der Innenstadt müssen die Eigentümer, deren Grundstücke an öffentliche Straßen grenzen, dies übernehmen. Bäume, die illegal auf Privatgrund oder auf Feldern abgelegt wurden, holt der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) kostenlos ab. Hausverwaltungen haben die Möglichkeit, ab einer Menge von 20 Christbäumen gegen Gebühr den AWM mit der Entsorgung zu beauftragen. Dieses Angebot besteht noch bis zum 22. Februar. Täglich werden derzeit etwa 1000 bis 1200 Christbäume von den drei Sperrmüllpressfahrzeugen des AWM eingesammelt. "Sie werden dann in einer Kompostieranlage in Untermenzing gehäckselt und kompostiert", erläutert AWM-Sprecherin Bettina Folger.

Die Stadt München hat zudem an 19 Münchner Schulen kostenfreie Christbaum-Sammelstellen eingerichtet, die über die allgemeinen Abfallgebühren finanziert werden. Auch die Wertstoffhöfe nehmen die Bäume kostenlos entgegen - aber nur unter einer Bedingung: "Es ist wichtig, dass die Christbäume bei der Abgabe komplett von Weihnachtsschmuck befreit sind, da diese Fremdkörper sonst den Kompost verunreinigen", erklärt Folger.

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Quelle:
SZ vom 18.01.2019
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